„Ich pflege die direkte Kommunikation“ - Fuldas Landrat Bernd Woide wird heute 60

Schon als Azubi hat sich Bernd Woide das Ziel gesetzt, einmal eine Stadt- oder Kreisverwaltung zu führen. Das Ziel hat er erreicht. Seit mehr als 16 Jahren führt er den Landkreis Fulda. Es werden wohl einige Jahre dazu kommen. Heute wird Bernd Woide 60 Jahre alt.
Fulda - Sicherheit, das war den Eltern von Bernd Woide wichtig. Sie waren am Ende des Krieges aus Schlesien nach Niedersachsen geflohen und rieten ihrem Sohn, einem Einzelkind, nach der Mittleren Reife zu einer Verwaltungsausbildung in der Heimatstadt der Familie, der Stadt Springe im Landkreis Hannover.
„Viele glauben, Verwaltung sei langweilig. Mich hat sie gleich begeistert. Verwaltung ist unglaublich vielseitig und spannend“, erklärt Woide. Nach der Verwaltungsausbildung im Mittleren Dienst und dem Wehrdienst absolvierte er die Ausbildung für den gehobenen Dienst.
Fulda: Landrat Bernd Woide feiert 60. Geburtstag
Nach dem Studium entschied sich der Jurist Woide, Verantwortung in einer Stadt in Thüringen zu übernehmen. „Fünf Jahre nach der deutschen Einheit gab es in den Verwaltungen enorm viel zu tun“, blickt er zurück. CDU-Politiker Woide wurde 1995 in Schmalkalden Stadtrat für das Bau- und das Ordnungsamt.
1999 kam Woide nach Fulda - als Bürgermeister unter OB Dr. Alois Rhiel. Nach vier Jahren drehte sich das Personalkarussell. Woide wurde Vize-Landrat.
„Ich bin nicht bei Facebook, aber ich bin trotzdem mittendrin, denn ich pflege die direkte Kommunikation.“
Um die Nachfolge von Landrat Fritz Kramer entspann sich 2005 der spannendste Wahlkampf, den Woide in Fulda zu bestehen hatte. Neben Woide trat Hünfelds Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel (56) an. Der Ausgang war völlig offen. Woide, damals 42 Jahre alt, setzte bei dem Parteitag in Petersberg im Februar 2005 auf die Karte seines jüngeren Alters – und gewann deutlich mit 250 zu 140 Stimmen. Das Ergebnis weiß Woide noch heute.
Die Landrats-Direktwahl im Oktober 2005 war dann fast ein Selbstläufer. Woide gewann eine Zwei-Drittel-Mehrheit, er holte 70,5 Prozent. 2011 und 2017 wurde er wiedergewählt. Bei der nächsten Wahl Ende 2023 will er noch einmal antreten.
Gratulation des Fuldaer Bischofs
„Zu Ihrem 60. Geburtstag wünsche ich Ihnen Gesundheit und Schaffenskraft, Kreativität und Erfolg, Weitsicht und Standfestigkeit, die Solidarität eines starken Teams und verlässlicher Freunde“, schreibt Bischof Dr. Michael Gerber in einem persönlichen Brief an Landrat Bernd Woide. „Und in den entscheidenden Momenten, in denen wir spüren, dass das Wesentliche nicht in unserer Verfügungsgewalt liegt und nicht von uns „gemacht“ werden kann, Gottes Kraft und Segen.“
Es brauche Menschen, die als Person für eine Region stünden und politische Verantwortung übernähmen, die mit Energie und Hingabe an Lösungen in unübersichtlichen Situationen arbeiteten und die sich für die Menschen vor Ort einsetzten, schreibt Gerber und erinnert dabei auch an die jüngste Begegnung mit Landrat Woide beim großen Fest anlässlich des Jubiläums „200 Jahre Landkreis Fulda“ auf dem Gelände von Schloss Fasanerie.
Woide siegte auch deshalb so klar, weil er viel draußen ist, draußen bei den Menschen. „Das ist ein Markenkern von mir. Ich bin jedes Wochenende bei Terminen unterwegs. Der Besuch von Festen ist wie eine Bürgersprechstunde. Ich erfahre auch viel, was ich nicht hören würde, wenn ich nur im Landratsamt bliebe.“
Der Kontakt mit den Menschen mache ihn auch zufrieden, sagt er. „Ich bin nicht bei Facebook, bin nicht bei Instagram, aber ich bin trotzdem mittendrin, denn ich pflege die direkte Kommunikation.“
Kontakt zu Menschen ist Fuldas Landrat Woide wichtig
Groß feiern will Woide heute nicht: „So ein Geburtstag ist doch etwas Privates. Ich feiere im ganz kleinen Kreis.“
Eine ausführliche Würdigung zum 60. Geburtstag lesen Sie in der Printausgabe der Fuldaer Zeitung und im E-Paper.