Letzteres bezieht sich darauf, dass sie einen Eindruck erhalten, was alles in der Nacht leuchtet und für wen. „Das ist aus dem Ruder gelaufen. Wir haben zu viele Lichtemissionen und verbrauchen zu viel CO2. Daher müsste eigentlich ganz Deutschland ein Sternenpark werden, weil wir das Thema Licht angehen müssen“, mahnt Frank an.
Lichtverschmutzung sei ein Thema in der Stadt Fulda, erklärt Pressesprecher Johannes Heller auf Nachfrage. „Als erste deutsche Sternenstadt fühlen wir uns bei diesem Thema in einer Vorreiterrolle.“ Daher tausche man sich mit dem Energieversorger RhönEnergie und dem Sternenpark Rhön aus und stehe mit diesen in engem Kontakt.
Trotz Austauschs bleiben vor allem Straßenlaternen für Frank ein Ärgernis, weil sie an vielen Orten unnötig seien. „Wieso benötigen wir eine Straßenbeleuchtung, wenn wir beleuchtete Schaufenster haben?“, fragt sie. Dasselbe gelte für wenig frequentierte Orte, in denen „man nachts kein Licht braucht, wenn niemand unterwegs ist. Das ist in der Bahnhofstraße so“. Sie vergleicht es mit der Situation in Wohnungen: „Wenn die Menschen ins Bett gehen, schalten sie die Lichter aus, weil sie diese nicht benötigen.“
Um das Problem Straßenlaternen kümmere sich die Stadt Fulda bereits. So seien einige Lampen mit LED-Technik ausgestattet worden. „Es wird darauf geachtet, dass die neuen Lampen ein warm-weißes Licht abstrahlen und auf den Straßen- und Gehwegraum ausgerichtet sind, um wenig Licht zur Seite oder nach oben abzugeben“, sagt Heller.
Frank sieht dennoch Verbesserungspotenzial. Dieses gebe es vor allem für die sogenannten Bodentiere – etwa Igel und Käfer. Sie fordert mehr Berücksichtigung von Tieren. Diese würden einen Bogen um das Licht machen und in ihrem natürlichen Lebensraum eingeschränkt. „Dann helfen keine Blühstreifen und Insektenhotels, wenn diese mit künstlichem Licht vom Boden aus angestrahlt werden“, erklärt sie.
Auch das Thema Bodenbeleuchtung ist die Stadt Fulda bereits angegangen. „Bodenstrahler auf öffentlichen Flächen wurden zum Teil demontiert. In der Fulda-Aue wurde eine adaptive Lichtsteuerung installiert, die die Lichtverschmutzung reduziert“, sagt Stadtpressesprecher Heller. Außerdem beteilige sich die Stadt am bundesweiten Projekt „Artenschutz durch umweltverträgliche Beleuchtung“. Auch die Beleuchtung städtischer Gebäude werde bearbeitet. Daher gebe es keine erhöhte Lichtverschmutzung in der Stadt Fulda, meint der Pressesprecher.
Diese Maßnahmen reichen für Frank allerdings nicht aus. „Man muss die Menschen für das Thema Licht sensibilisieren, weil es kein natürlicher Zustand mehr ist. Es muss ein Umdenken in der Bevölkerung stattfinden“, äußert sie. Pressesprecher Heller erklärt, man wolle die anderen Kommunen in und am Rande der Rhön in die Pflicht nehmen und „vom Prinzip ‚weniger ist mehr‘ überzeugen, da das Sternenhimmel-Erlebnis in der Rhön durch die Lichter negativ oder positiv beeinflusst werden kann“.