Wie genau das gelingen kann, ist allerdings noch unklar. Deshalb hatten die Club-Betreiber über ihren Newsletter-Verteiler per E-Mail zu einem Infoabend eingeladen. Darin hieß es: „Wir wollen ein neues Backstage-Team aufbauen. Egal ob regelmäßig an der Theke oder hin und wieder an der Kasse, ob aktiv bei der Band-Akquise oder beim Konzert am Mischpult: Jede Hilfe ist herzlich willkommen.“
Der Hilferuf fand Gehör: Mehr als 20 Personen kamen kürzlich ins „Backstage“, um den Neustart zu planen und Ideen zu entwickeln. „Noch ist offen, ob es tatsächlich zu einer Fusion mit den Jazzfreunden kommt oder das ,Backstage‘ eine eigene Vereinsstruktur erhält. Klar ist aber, dass es ein gemeinsamer Weg wird“, erklären Köhler und Thomas.
Wer sich vorstellen kann, Gerrit Köhler und Ralf Thomas zu helfen – egal ob mit Mitgliedsbeiträgen, Arbeitskraft hinterm Tresen und an der Kasse oder auch als Ideengeber für die Neuausrichtung – , der meldet sich bei den „Backstage“-Betreibern per E-Mail unter info@backstage-fulda.de.
Demnächst werden Workshops veranstaltet, in denen sich Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Themen wie Band-Anfragen, Öffentlichkeitsarbeit, Bühnentechnik und Finanzen bilden sollen. Die zwei hoffen, dass schon im Oktober wieder Bands auf der Bühne stehen könnten. Köhler ist optimistisch: „Der Prozess ist in Gang gesetzt, mit vielen Händen sind die Wiedereröffnung und der Betrieb gut zu leisten.“
Einen großen Vorteil hätte die Vereinsstruktur – neben der Möglichkeit, Vereinsmitglieder für Theken- und Kassendienste einzuspannen – ebenfalls: Während der Veranstaltungsort bisher privatwirtschaftlich betrieben wurde und die Betreiber gerade mal eine schwarze Null erreichten, könnte künftig mit weiteren Einnahmequellen neben den Eintrittsgeldern gerechnet werden: zum einen mit Mitgliedsbeiträgen, die voraussichtlich gestaffelt werden, zum anderen mit Zuschüssen aus der Kulturförderung von Bund, Land oder Stadt.
„Das werden keine Riesenbeträge sein, aber sie werden sicher helfen“, glaubt Köhler. Die neue Ausrichtung des „Backstage“ werde aber kein „verstaubtes Vereinsding“, unterstreicht Thomas. Die Spielstätte in der Lindenstraße soll vielmehr wieder zu einem lebendigen Ort mit Live-Musik, auch abseits des Mainstreams, werden. Das kulturinteressierte Publikum dafür sei in Fulda vorhanden, sagen die zwei Geschäftsführer.
Umgekehrt ist auch die Nachfrage bei den Bands groß: „Man hat uns nicht vergessen. Wir haben dermaßen viele Anfragen, dass wir schon jetzt jeden Tag ein Konzert veranstalten könnten“, berichtet Köhler. Noch müssen sich Musiker und Musikfans ein wenig gedulden. Doch im Herbst könnte es im „Backstage“, dem „Veranstaltungsort mit Wohnzimmerfeeling“ (O-Ton Thomas), wieder weitergehen.