In Sorge ist auch Anja Lindner, Geschäftsführerin des Biohotels Lindengut. „Wir haben eine Alternativroute direkt vor der Haustür. Würde sich die Bundesnetzagentur am Ende tatsächlich für diese Trasse entscheiden, hätte das enorme Auswirkungen auf Menschen, Tiere und Pflanzen. Wir müssen uns jetzt schon überlegen, wie wir einer solchen Trasse, wenn sie käme, umgehen wollen.“
Die Bundesnetzagentur wird für den Abschnitt B zwischen Dipperz und Bergrheinfeld wohl Mitte Dezember – Ort und genauer Termin stehen noch nicht fest – eine Antragskonferenz durchführen. Dabei können Bürger Einwände vorbringen. Unter deren Berücksichtigung legt die Agentur Anfang 2022 den weiteren Untersuchungsrahmen fest. Dabei könnte es kleine Abweichungen von den jetzt diskutierten Korridoren geben. Ende 2023 wird der tatsächliche, 1000 Meter breite Korridor festgelegt. 2027 steht fest, wo genau gebaut wird. 2031 soll der Strom fließen.
Sich frühzeitig informieren, das war auch das Ziel von Volker Rützel (CDU), Mitglied im Künzeller Gemeindevorstand. „Die Trasse wird kommen – so oder so. Wer Einfluss auf den Verlauf nehmen will, muss sich frühzeitig einschalten.“ Mit Sorgen sah sich Oskar Kanne, Ortsvorsteher von Rothemann, die Pläne an: „Wir sind heute schon massiv belastet. Da brauchen wir nicht noch die Fulda-Main-Leitung.“ (Lesen Sie hier: Eichenzell wehrt sich gegen Stromleitung von Tennet)
Martin Lugauer vom Dicken Turm in Künzell räumte ein: „Eigentlich muss die Leitung eher früher als später kommen. Aber ich finde es nicht toll, von meiner Terrasse auf diese Leitung zu sehen.“ Sich früh ansehen, wo mögliche Trassen verlaufen können, und sich dann rechtzeitig in die Diskussion einschalten – das waren auch die Motive von Tobias Wischermann aus Ried, Erwin Pappert aus Schweben und Stefanie Mohr aus Sargenzell, zu dem Info-Markt zu kommen.
Eva-Maria und Arnold Gutberlet von der BI gegen Windräder im Gieseler Wald wollten sich einen Eindruck von den Planungen machen.