Und so ist in den vergangenen Jahren eine eingeschworene Truppe entstanden. Die AG arbeitet klassenübergreifend, es sind Schüler von der 7. bis zur 12. Klasse dabei. „Die AG findet an einem Tag in der Woche statt und dauert eineinhalb Stunden. Manchmal sitzen wir bis 23 Uhr da, bestellen Pizza, reden und sammeln Ideen“, sagt Jannik Goldbach.
Denn es handelt sich bei der First Lego League nicht um klassisches Lego-Bauen. Ziel ist es, einen Roboter zu entwickeln, der beim Robot-Game selbstständig mithilfe unterschiedlicher Aufsätze diverse Aufgaben auf einem Spielfeld bewältigen muss. Diesen Roboter nennen die Schüler Hugo. „Am meisten Zeit fressen die Ideen und das Forschen. Wenn etwas nicht gut ist, wissen wir aber inzwischen, dass wir uns nicht lange damit befassen müssen“, sagt Jasper Gemming. Es gebe ab und zu Diskussionen, die aber schnell beendet werden. „Die Schüler arbeiten selbstständig. Wir werfen ab und zu einen kritischen Blick auf die Arbeit“, meint Lehrerin Stefanie Schuck, die die AG mit Tobias Günther betreut.
Die Teams werden in vier verschiedenen Kategorien bewertet: Forschung, Roboter Design, Grundwerte und Robot-Game. Jede Kategorie zählt 25 Prozent.
In den Kategorien Forschung, Grundwerte und Roboter Design bereiten die Teams eine Präsentation vor und beantworten Fragen. Die vier besten werden für eine Pokalübergabe nominiert. Im Robot-Game muss der Roboter selbstständig diverse Aufgaben lösen. Dafür gibt es Punkte. Nach drei Durchgängen fließt der beste in die Gesamtwertung ein.
Um sich für die nächste Runde zu qualifizieren, muss man überall gut sein. Ein erster Platz in der einen und ein letzte Platz in der anderen Kategorie ist schlechter als zwei fünfte Plätze. Der Durchschnitt wird gebildet, die besten Teams kommen weiter.
Und dies zahlte sich aus. Im Regionalentscheid in Fulda belegten die „MarBots“ Platz eins, im Semifinale in Offenburg folgte Platz drei – und nun? „Die Top acht sind natürlich unser Ziel“, betont Goldbach mit einem Schmunzeln. Seine Mitstreiter ergänzen: „Der Ehrgeiz ist da. Es kommt aber auf die Tagesform an.“ Die besten acht Teams qualifizieren sich für die Open-Runde in den USA oder in Marokko – der genaue Ort steht noch nicht fest. In den vergangenen Jahren fiel dies der Corona-Pandemie zum Opfer.
Das Motto in dieser Saison lautet: „Superpowered – Die Energie der Zukunft“. Alles dreht sich um Themen wie Energie-Erzeugung, -speicherung und -verteilung. Dafür hat das Team eine PV-Anlage als Forschungsprojekt nachgebaut und Roboter Hugo aus optimiert. „Wir benutzen ihn wieder, weil er zu gut war, um einen neuen zu bauen“, erklärt Hamad Mohamed.
Zeit für Sightseeing bleibt in Dresden indes nicht. Nach der Ankunft am Freitag im Hotel, das unter anderem vom Veranstalter gesponsert wird, gibt es ein Rahmenprogramm, bei denen die Fuldaer die anderen Teams kennenlernen. Der Finaltag am Samstag startet um 9 Uhr und dauert zehn Stunden. Das Finale lässt sich über einen Stream im Internet verfolgen. Weitere Infos gibt es im Internet unter first-lego-league.org/de/.