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Michael Brand sieht Klinikum Fulda „an wirtschaftlicher Belastungsgrenze“

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Der Bundestagsabgeordnete Michael Brand (Mitte) mit den Klinikum-Vorstandsmitgliedern Thomas Menzel (links) und Burkhard Bingel (rechts).
Der Bundestagsabgeordnete Michael Brand (Mitte) mit den Klinikum-Vorstandsmitgliedern Thomas Menzel (links) und Burkhard Bingel (rechts). © Peter Jacob/Klinikum Fulda

Der Fuldaer CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Brand sieht das Klinikum Fulda nach einem Gespräch mit dem Vorstand an einer „wirtschaftlichen Belastungsgrenze“. Eine Soforthilfe des Bundes für einen Inflationsausgleich sei dringend nötig.

Fulda - Als „dramatisch und bedrohlich“ bezeichnet Michael Brand die Lage für die Krankenhäuser angesichts massiver Preissteigerungen bei Energie, Medizinprodukten und externen Dienstleistungen sowie andauernde Belastungen durch die Covid-19-Pandemie bei ersatzlos ausgelaufenen Corona-Ausgleichzahlungen.

„Mit einer äußerst schwierigen wirtschaftlichen Lage stehen die Krankenhäuser am Rande der Belastungsgrenze“, sagte Brand nach einem „intensiven Austausch“ mit den Klinikum-Vorstandsmitgliedern Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel und Burkhard Bingel in Fulda. Das geht aus einer Mitteilung des Bundestagsabgeordneten hervor.

Fulda: Michael Brand sieht Klinikum „an wirtschaftlicher Belastungsgrenze“

Beide Vorstände hätten betont, dass trotz aller Anstrengungen die massiven Preissteigerungen nicht kompensiert werden können. „Eine Weitergabe der Preissteigerungen an die gesetzlichen Krankenkassen oder andere Kostenträger ist den Krankenhäusern nicht möglich“, erläuterten die Vorstände. „Trotz der eindeutigen Problemlage hat die Bundesregierung geeignete Hilfsmaßnahmen bislang nur vage angekündigt, konkret aber noch nichts in die Wege geleitet.“ Es drohten Einschränkungen bei der Versorgung. Dem müsse zeitnah mit gezielten Maßnahmen entgegen getreten werden.

Brand selbst hat sich unmittelbar an Bundesgesundheitsminister Lauterbach gewandt: „Es braucht eine schnelle Entscheidung noch im September. Die Krankenhäuser sitzen in einer akuten Liquiditätsfalle. Die Lage duldet keinen Aufschub mehr.“

Das Klinikum Fulda versorge jährlich rund 100.000 ambulante und stationäre Patentinnen und Patienten. Als einziger Maximalversorger der Region leiste das Klinikum einen „unverzichtbaren Beitrag zur medizinischen Versorgung in der Region“, betont Brand. Seine über 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verdienen „großen Dank und konkrete Unterstützung - und rasche Hilfe in akuter Notlage“, sagte der Wahlkreisabgeordnete. (Lesen Sie auch: Rekordbelastung in der Notaufnahme: Nie zuvor so viele Patienten im Klinikum Fulda)

Die Deutsche Krankenhaus-Gesellschaft fordert einen Inflationsausgleich für die Jahre 2022 und 2023, um unterjährige und unerwartete Kostensteigerungen refinanzieren zu können. Der neue Landesbasisfallwert, der die Kostensteigerungen berücksichtigt, werde voraussichtlich erst Mitte 2023 festgelegt. „Bis dahin braucht es Sofortmaßnahmen und das sehr schnell“, fordert Brand. Durch die Preissteigerungen rechne alleine das Klinikum Fulda in 2022 mit Mehrkosten von 8 Millionen Euro, denen man nicht ausweichen könne. (lio)

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