In den Revieren, für die das Forstamt Fulda zuständig ist, sieht es nach Angabe von Forstamstleiter David Nöllenheidt ähnlich aus – auch wenn es einen Fall wie jenen mit den 1000 Reifen hier noch nicht gab. „Das ist ein regelmäßig wiederkehrendes Problem“, urteilt Nöllenheidt. Vor allem in der Nähe von Wanderparkplätzen trete das Problem häufig auf und die Corona-Pandemie habe die Ablage auf illegalen Deponien zusätzlich gefördert: „Viele Leute haben während des Lockdowns renoviert und wollten dann den Müll loswerden“, erklärt der Fuldaer Forstamtsleiter.
„Das ist erstens optisch nicht schön und zweitens ist der Wald kein Ablageort für Dinge, die eigentlich auf den Müll gehören.“ Neben klassischem Sperrmüll habe er schon ein vollständiges Badezimmer, Autoreifen und einige Ölkanister gefunden. „Das sind umweltgefährdende Stoffe, die das Erdreich betreffen und ins Grundwasser gelangen können“, erläutert Nöllenheidt. Er versteht nicht, dass der Müll, wenn er aufgeladen ist, nicht gleich zur passenden Entsorgungsstelle, sondern in den Wald gefahren und dort abgeladen wird – der Aufwand sei schließlich der gleiche. (Lesen Sie hier: Immer mehr Müll - Förster beklagt Halden im Wald)
Sebastian Keidel leitet das Burghauner Forstamt. Er beobachtet einen leichten Aufwärtstrend, also davon, dass etwas mehr Müll entsorgt werde. Dass sich eine große Halde an einer Stelle bildet, verneint er. Vielmehr seien die Stellen in den Waldflächen verteilt. Keidel sagt, dass je nach Schwere der Tat auch die Polizei hinzugezogen werde.
Keidel wünscht sich eine Sensibilisierung: „Mir ist unverständlich, wie man so mit dem Wald umgehen kann. Aber es wird wohl weiterhin schwarze Schafe geben, die ihren Unrat illegal entsorgen.“ Jemanden auf frischer Tat zu ertappen, sei schwierig, erklärt der Leiter des Forstamtes Burghaun: „Wir können das faktisch nicht überwachen. Das passiert zu Nachtzeiten, die meisten möchten nicht erwischt werden“, vermutet er.