Robin und seine großzügigen Fans: 239.000 Euro Spenden beim Musicalsommer

Musicalfans sind spendenfreudig. Das hat das Fuldaer Unternehmen spotlight einmal mehr erleben dürfen. Insgesamt 239.000 Euro haben die Besucher von „Robin Hood“ in diesem Sommer in die Sammelboxen gegeben. „Das ist einfach grandios“, sagt Produzent Peter Scholz.
Fulda - Abend für Abend das gleiche Ritual im Fuldaer Schlosstheater, und es war nicht selbstverständlich: Als die Geschichte von Robin Hood, Marian und seinen Freunden und Feinden erzählt war, als das Publikum klatschte und johlte und das Ensemble damit mehrfach auf die Bühne geholt hatte, dann kam der Moment, in dem Thomas Christ als John Little oder als Sheriff von Nottingham an die Rampe trat und die Begeisterungsstürme abbremste. Dann bat er augenzwinkernd und nachdrücklich um Spenden. Mit Erfolg.
Fulda: Musicalsommer - Zuschauer von „Robin Hood“ spenden 239.000 Euro
Der Verzicht der Künstlerinnen und Künstler auf weitere verdiente Vorhänge, wie es so schön heißt, wurde belohnt mit einer Spendensumme von 239.000 Euro. Sie gehen an verschiedene Hilfsaktionen, überregionale wie regionale. Und Scholz sagt: „Es ist immer wieder bewegend zu erfahren, wie bedeutsam unsere Spenden besonders für die regionalen Organisationen sind.“
Angefangen hat spotlight mit der Sammelaktion 2008 bei „Elisabeth“ in Eisenach. Schnell setzte sich dies als Tradition fort, inzwischen sind knapp über 1,5 Millionen Euro zusammengekommen. Dass es in diesem Jahr besonders viel Geld war, lag natürlich auch an der langen Spielzeit des neuen Stücks, für das der irische Singer-Songwriter Chris de Burgh zusammen mit Komponist Dennis Martin die Musik geschrieben hat. „Den Betrag werden wir im kommenden Sommer natürlich nicht erreichen“, erklärt Peter Scholz. Aber unabhängig von der Summe sei es sehr eindrücklich, „wenn wir sehen, wie die von uns bedachten Organisationen aus allen Wolken fallen, sobald sie die Summen hören. Häufig sind die Spenden des Musicalsommers eine ihrer wichtigsten Geldquellen.“ (Lesen Sie auch: Spielzeit für „Robin Hood“ 2023: Vorverkauf startet am Donnerstag)
Spenden-Empfänger
Carreras Stiftung: 52.097,78 Euro
Ein Herz für Kinder: 37.007,19 Euro
Fuldaer Tafel: 11.386,12 Euro
Kinderhospiz: 47.546,44 Euro
Palliativ Stiftung: 28.883,4 Euro
Tour der Hoffnung: 34.987,75 Euro
Smog (Schule machen ohne Gewalt): 10.337,22 Euro
VDK: 16.754,26 Euro
Insgesamt wurden in diesem Sommer 239.000 Euro gesammelt. Das Gesamtergebnis aller Spendenaufrufe von spotlight summiert sich damit auf 1.507.563,22 Euro.
Ein Selbstläufer seien die Spendenaktionen natürlich nicht, hebt der Produzent hervor. Aber viele Besucherinnen und Besucher kennen den Ablauf schon, die Ensemblemitglieder ohnehin. (Lesen Sie auch: „Ein verdammt guter Sommer“: 118.500 Zuschauer besuchten „Robin Hood“)
Derzeit läuft „Robin Hood“ in Hameln. „Wir sind also auf gutem Weg zu zwei Millionen Euro“, sagt Scholz. „Wenn wir bei vier Millionen Euro Spenden angekommen sind, gehe ich in den Ruhestand“, erklärt er am Ende des Gespräch. Zwar lacht er dabei. Aber ganz abwegig scheint dieses Ziel nicht zu sein.