Für Fulda jedenfalls sollen ab 2024 per App bestellbare Kleinbusse den ÖPNV ergänzen. Das wurde im Ausschuss für Digitalisierung, Wirtschaft und Verkehr für die dritte Umsetzungsstufe zur dritten Fortschreibung des Nahverkehrsplans (NVP) beschlossen, teilt dessen Vorsitzender Helge Mühr (FDP) mit.
Nach einem Antrag der FDP-Fraktion richte sich das per App buchbare Angebot (On-Demand) nach dem tatsächlichen Mobilitätsbedarf der Stadtbewohner und fahre ohne starren Fahr- oder Zeitplan. Der von der FDP getaufte „Fulda-Hopper“ soll Fahrgäste mit ähnlichen Routen mit Hilfe eines intelligenten Algorithmus automatisch zu Fahrgemeinschaften bündeln und diese gemeinsam befördern können.
Zum Fahrplanwechsel im Dezember soll zudem das Anrufsammeltaxi digitalisiert werden. „Das dafür benötigte Buchungs- und Abrechnungssystem soll bereits 2023 in den AST-Taxen eingesetzt werden. Die dort gesammelten Erfahrungen fließen dann in das Angebot des Fulda-Hopper ein“, erklärt Mühr.
Auf Antrag der CDU-Fraktion hin besteht für das Fuldatal und Rodetal jetzt die Möglichkeit Bürgerbusse einzusetzen, sofern die Ortsbeiräte dies wünschen und sich ein Betreiberverein findet. In diesem Falle würde die Stadt Fulda zwei Kleinbusse (Neunsitzer) beschaffen und für die Unterhaltung und Pflege sorgen.
„Mit den Kleinbussen können dann nachfrageorientiert flexibel buchbare Fahrten, insbesondere für Seniorinnen und Senioren, durchgeführt werden“, sagte Stadtbaurat Daniel Schreiner (parteilos). Darüber hinaus wird es künftig eine kontinuierliche Erhebung von Fahrgastdaten geben.
Zu diesem Zweck wird ein automatisiertes Fahrgastzählsystem mit Infrarotschranken in den Linienbussen des Stadtbusverkehrs eingebaut, mit welchen bei sämtlichen Fahrten und an allen Haltestellen die Fahrgastein- und -ausstiege erfasst werden (lesen Sie auch hier: Busfahren in Fulda soll einfacher und günstiger werden - auch mit Blick auf Landesgartenschau).
Die dadurch optimier- und objektivierbare Datenlage, bezüglich der Nutzung und Auslastung der Linienbusse inklusive Schülerverkehr, dient dann der bedarfsgerechteren und an Kenndaten orientierten Weiterentwicklung des ÖPNV-Angebotes. Es entfallen dann auch die aufwendigen und kostenintensiven Fahrgastzählungen mit Zählpersonal.
Zudem wird die Fahrplanauskunft/Fahrscheinverkauf am Busbahnhof „Stadtschloss“ zu einer Mobilitätszentrale nach RMV-Standard umgebaut. Die Kunden werden dann innerhalb des Gebäudes bedient und müssen nicht draußen „am Schalter“ stehen.
Auch die Fahrgastinformationen in den Linienbussen soll verbessert werden. Hierzu soll neben der Anzeige der nächstfolgenden Haltestellen künftig auch auf Umsteigemöglichkeiten zu anderen Buslinien des Stadtbus- und Landkreisverkehrs, im Bereich des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) möglichst auch zum Schienenverkehr, hingewiesen werden, erläutert Mühr.
Unabhängig von der Umsetzungsstufe 3 des Nahverkehrsplans für die Stadt Fulda wird der barrierefreie Ausbau von Haltestellen sowie die Ausstattung der Haltestellen mit dynamischen Fahrgastinformationsanzeigen (DFI) weiter fortgeführt.