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Neue Baugebiete schaffen: Gemeinde Eichenzell kauft Grundstücke für fünf Millionen Euro

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Von: Volker Nies

Im Kernort will die Gemeinde im Steinfeld ein neues Baugebiet schaffen.
Im Kernort will die Gemeinde im Steinfeld ein neues Baugebiet schaffen. Hier hat sie Grundstücke für 3,4 Millionen Euro angekauft. © Volker Nies

Die Gemeinde vermeldet steigende Steuereinnahmen. Das Geld nutzt die Gemeinde unter anderem dazu, um Grundstücke für zukünftige Baugebiete anzukaufen. Das berichtete Bürgermeister Johannes Rothmund (CDU) den Gemeindevertretern.

Eichenzell - Drei Neubaubaugebiete kann Eichenzell in Angriff nehmen: Der Gemeinde im Kreis Fulda ist es gelungen, „Im Steinfeld“ im Kernort Eichenzell, am „Hattenhofer Weg“ in Büchenberg und im „Seemich“ in Lütter Flächen für geplante Neubaugebiete anzukaufen. Allerdings gibt sie dafür 5,15 statt der geplanten 3,15 Millionen Euro aus. Die zusätzlichen zwei Millionen Euro gaben die Gemeindevertreter vorab als überplanmäßige Ausgabe frei – und zwar einstimmig.

Fulda: Neue Baugebiete - Gemeinde kauft Grundstücke für fünf Millionen Euro

Die Freigabe fiel den Fraktionen leicht, denn die Gemeinde meldet für das vergangene Jahr eine kräftige Mehreinnahme: Geplant hatte sie für 2021 mit einem Defizit von 1,07 Millionen Euro. Daraus wurde tatsächlich ein Überschuss von 2,59 Millionen Euro. Das bedeutet insgesamt eine Verbesserung von 3,7 Millionen Euro.

Im kommenden Jahr will die Gemeinde insgesamt 7,4 Millionen Euro für den Erwerb von Grundstücken und Gebäuden ausgegeben. Das sieht Rothmunds Entwurf vor. Geprägt ist der Etat durch hohe Steuereinnahmen. Sie liegen mit 27,8 Millionen Euro um 2,4 Millionen Euro über dem Niveau des Vorjahres. „Die Steuererträge 2021 und 2022 waren von den Auswirkungen der Corona-Krise geprägt“, erklärte Rothmund.

Der Bürgermeister kündigte an, die Gemeinde werde ihren Investitionskurs 2023 fortsetzen, unter anderem im Bereich des Projekts „Smart City“, also der Digitalisierung der Gemeinde. Es gebe vermutlich keine Gemeinde in einem weiten Umkreis, der es gelungen sei, für seine Investitionen einen solchen hohen Anteil an Zuschüssen von Landkreis, Land, Bund und EU zu bekommen wie Eichenzell, sagte Rothmund. Die von den Gemeindevertretern beschlossene SmartCity-Strategie sei vom Bund kürzlich genehmigt worden.

Etat-Entwurf in Zahlen

Ergebnishaushalt:
Erträge: 27,83 Mio (Vergleich 2022: 25,47 Mio)
Aufwendungen: 28,26 Mio (25,31 Mio)
Defizit 426.000 (Vorjahr Überschuss 156.000)

Finanzhaushalt:
Einzahlungen: 5,17 Mio (7,43 Mio)
Auszahlungen (also Investitionen): 11,82 Mio (9,32 Mio)

Schulden zum Jahresende:
12,3 Mio (12,9 Mio)

Kreditaufnahme:
6,0 Mio (570.000)

Erträge:
Einkommensteuer: 7,29 Mio (6,74 Mio)
Gewerbesteuer: 8,8 Mio (7,6 Mio)
Schlüsselzuweisung: 2,177 Mio (2,67 Mio)

Aufwendungen:
Personalkosten: 7,37 Mio (6,91 Mio)
Kreisumlage: 5,87 Mio (5,32 Mio)

Größte Projekte 2023:
Smart-City: 1,86 Mio
Radwegebau und Schulwegbeleuchtung im Gemeindegebiet: 1,18 Mio
Sanierung gemeindlicher Sporthäuser: 1 Mio
Sanierung gemeindlicher Bauhof: 1 Mio

Alle Angaben in Euro; Quelle: Gemeinde

Insgesamt will die Gemeinde im kommenden Jahr 11,8 Millionen Euro investieren – rund 2,5 Millionen Euro mehr als im laufenden Jahr. Je eine Million Euro soll in den Bauhof und in Sporthäuser fließen. Für Energie plant die Gemeinde, 3,9 Millionen Euro auszugeben. In diesem Jahr waren 2,9 Millionen Euro eingeplant. Allein die Ausgabe für Gas soll von 94.000 auf 436.000 Euro steigen.

250.000 Euro gibt die Gemeinde für die Notstromversorgung an gemeindlichen Gebäuden aus. „Dass wir uns darüber einmal Gedanken machen müssen, hätte vor einem Jahr niemand gedacht“, sagte Rothmund.

Das Wachstum der Einnahmen habe für Eichenzell aber auch zwei negative Folgen: Die Schlüsselzuweisungen vom Land sinken nämlich um rund eine halbe Million Euro gegenüber dem Vorjahr –, und die Zahlungen von Kreis- und Schulumlage an den Landkreis steigen – ebenfalls um rund eine halbe Million Euro. Das Defizit von 426.000 Euro im Ergebnishaushalt könne die Gemeinde problemlos aus den Rücklagen ausgleichen, sagte Rothmund.

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