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Aufzug, Museum und „Haubenkrönung“: So läuft die Renovierung des Schlossturms in Fulda

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Von: Suria Reiche

Nach der Entkernung des Turms und der archäologischen Untersuchung steht inzwischen die Stahlkonstruktion für den Aufzug im Inneren des Turms.
Nach der Entkernung des Turms und der archäologischen Untersuchung steht inzwischen die Stahlkonstruktion für den Aufzug im Inneren des Turms. © Stadt Fulda

Er bekommt einen Aufzug, eine Art Krone wie schon in früheren Zeiten, und er wird von Grund auf erneuert: der Turm des Fuldaer Stadtschlosses. Die Renovierungen laufen schon seit 2016 auf Hochtouren. Ein Blick auf das Voranschreiten der Baumaßnahmen.

Fulda - Eigentlich sollte die Renovierung des Turmes am Stadtschloss Fulda bereits zum Hessentag im vergangenen Jahr abgeschlossen sein. Doch Lieferengpässe bei Baumaterialien und umfangreiche sowie archäologische Untersuchungen und denkmalpflegerische Gutachten machten der Stadt einen Strich durch die Rechnung – außerdem fand der Hessentag im vergangenen Jahr sowieso nicht statt. Derzeit peilt die Stadt also eine Fertigstellung der Arbeiten zur Landesgartenschau im kommenden Jahr an.

Bis dahin wird das ältere Mauerwerk erneuert, zudem wird im Turm ein Aufzug gebaut, damit er für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder Kinderwägen begehbar ist. Auch eine behindertengerechte Toilette soll errichtet werden. (Lesen Sie hier: Sanierung des Schlossgartens in Fulda: Zisterne für Brunnen angeliefert)

Fulda: Aufzug, Museum und „Haubenkrönung“ - Schlossturm wird renoviert

Von außen sieht man von alledem nur wenig – im Inneren des Turms laufen die Arbeiten aber auf Hochtouren: „Nach der Entkernung des Turms und der archäologischen Untersuchung steht inzwischen die Stahlkonstruktion für den Aufzug im Inneren des Turms“, sagt Magistratspressesprecher Johannes Heller. Die Metalltreppe, die um den Aufzug herum verlaufen wird, sei gerade im Bau. „Der Bau der Treppe soll in den kommenden Wochen abgeschlossen werden“, sagt Heller weiter.

Spektakulärer und auch von außen sichtbar ist aber die „Haubenkrönung“, die der Turm bekommen soll. Mit ihr soll der Schlossturm seine ursprüngliche Optik zurückerhalten. 480 Jahre lang habe er nämlich tatsächlich eine Haube getragen, heißt es von Heller. „Für die Konstruktion aus Stahl müssen nun die entsprechenden Anpassungen bei den statischen Berechnungen der obersten Etage vorgenommen werden, bevor es dann mit den Bauarbeiten weitergehen kann“, so der Pressesprecher.

Die finalen Planungen für die Konstruktion der Turmhaube seien jedoch noch nicht abgeschlossen. Zudem entwickeln sich die Baukosten wie in so vielen Bereichen aktuell ausgesprochen dynamisch. Daher sei eine Benennung der Gesamtkosten derzeit noch nicht möglich. Fest stehe laut Stadt jedoch, dass der Umbau über das Programm „Aktive Kernbereiche in Hessen – Lebendige Zentren“ gefördert wird.

„Haubenkrönung“ soll ursprüngliche Optik des Turms wiederherstellen

Bei der Treppe, dem Aufzug und der Bekronung soll es aber nicht bleiben: Das Untergeschoss des Schlossturms soll fortan museal genutzt werden. Dafür liegt ein Konzept vor. Dieses werde derzeit noch weiterentwickelt und in Details ausgearbeitet, so Heller.

Das Gerüst für die geplante Dauerausstellung besteht jedoch schon: Erkenntnisse über die verschiedenen Bauphasen des Turms sowie des Schlossareals insgesamt sollen vorgestellt und die gesicherten Befunde dokumentiert werden. Dabei fließen auch die Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen in die Dauerausstellung mit ein.

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