Ohne das Projekt hätten laut Nuhn zehn Prozent der Abgänger der Startbahn-Schule von antonius keine Chance auf einen Platz in der Arbeitswelt. Doch nun finden vorerst 15 von ihnen in der Gärtnerei einen Arbeitsplatz, bei dem man sich Zeit für sie nimmt und bei dem sie etwas machen können, was wichtig für die Gesellschaft ist.
Die St. Antonius-Stiftung fördert seit 1998 Projekte von antonius, um die Start- und Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderungen nachhaltig zu verbessern. Zuletzt förderte sie unter dem Namen „Zukunft Frauenberg“ Kultur und Inklusion im Kloster Frauenberg. Das neunte Stiftungsprojekt trägt nun den Titel „er:wachsen“. Mit diesem Projekt setzt sich die Stiftung für Menschen ein, die aufgrund der Schwere ihrer Behinderung nicht am Arbeitsleben teilnehmen können. Symbol des neuen Stiftungsprojekts ist ein Samenkorn. Dieses symbolisiert unter anderem die Potentiale, die in jedem Menschen schlummern und sich mit dem richtigen Nährboden entfalten können.
Mittlerweile gibt es in der Startbahn-Schule eine „Grüne Klasse“, in der 16 Jugendliche mit großem Interesse an der Landwirtschaft sind. Kein Wunder, findet Nuhn, ist die Arbeit an der frischen Luft doch eine sehr „heilsame“, bei der verborgene Talente herausgekitzelt werden können.
Das neue Stiftungsprojekt stößt aber nicht nur bei ihr auf Begeisterung: Bei der Auftaktveranstaltung im Hofcafé bekannte sich auch Stiftungsmitglied Lioba Wingenfeld als Fan davon: „Ich brenne quasi schon jetzt für das Projekt.“
Auch antonius-Seelsorger Pater Thomas bezeichnete das Projekt genau wie Stiftungsratsvorsitzender Rainer Sippel als „besonderes Pflänzchen“, für das am Dienstag der Samen gepflanzt wurde. Und dieses soll auf dem „echten Arbeitsmarkt“ wachsen und nicht abgeschirmt davon. Damit das gelingt, hoffen die Mitglieder der Stiftung auf die Beteiligung von Fuldas Arbeitgebern.