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Open Air statt Standesamt: Fliedener Gemeindevertretung beschäftigt sich mit alternativen Trauorten

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Von: Marcus Lotz

Die SPD-Fraktion der Gemeinde Flieden wünscht sich Freiluft-Trauorte mit besonderer Atmosphäre.
Die SPD-Fraktion der Gemeinde Flieden wünscht sich Freiluft-Trauorte mit besonderer Atmosphäre. © Christin Klose/dpa

Geheiratet wird auf dem Standesamt – diese Vorstellung haben längst nicht mehr alle Paare. Die Fliedener SPD-Fraktion setzt sich daher für alternative Trauorte in der Gemeinde ein. Ein entsprechender Antrag wurde von der Gemeindevertretung in ihrer Sitzung einstimmig beschlossen.

Flieden - Alternative Trauorte für standesamtliche Eheschließungen erfreuen sich laut SPD-Fraktion der Gemeinde Flieden immer größerer Beliebtheit. Auch der Wunsch nach einem besonderen Rahmen in feierlicher oder außergewöhnlicher Atmosphäre werde immer häufiger geäußert. Dieser Entwicklung möchte die SPD Rechnung tragen, wie Katharina Wolf den Antrag ihrer Fraktion begründete.

In vielen Gemeinden im Kreis Fulda sei das Standesamt in einem historischen Rathaus untergebracht. In anderen Gemeinden – wie etwa Flieden – könne die Eheschließung im Standesamt die von Hochzeitspaaren gewünschte besondere Atmosphäre nicht bieten. „Deshalb gehen immer mehr Gemeinden dazu über, zu bestimmten Terminen alternative Trauorte für standesamtliche Eheschließungen anzubieten“, führte Wolf aus.

Fulda: Open Air statt Standesamt? Flieden befürwortet alternative Trauorte

Als Beispiel führte sie etwa die Gemeinde Kalbach an. Diese biete sechs Trauorte an – an vier davon sei eine Trauung „Open Air“ möglich. Auch in Neuhof sei im September im Ortsteil Rommerz ein Freiluft-Trauort eingerichtet worden. „Für Flieden stellen wir Nachholbedarf fest“, sagte Wolf. Ein Vorteil solcher Trauorte unter freiem Himmel: „Die Paare haben die Möglichkeit, immer wieder an diesen besonderen Ort zu kommen und sich an den Tag zu erinnern.“ Flieden biete mit seinen schönen Ortsteilen viele solcher Plätze.

Die SPD beantragte daher, den Gemeindevorstand mit den Planungen solcher alternativer Trauorte zu beauftragen. Dabei sollen Vorschläge aus den Ortsbeiräten sämtlicher Ortsteile eingeholt und berücksichtigt werden. (Lesen Sie hier: Jawort auf 524 Metern Höhe: Marktgemeinde Haunetal bietet Trauungen in der Burgruine an)

Zustimmung gab es dafür aus den Reihen der CDU. „Ein solcher Bedarf ist auf jeden Fall gegeben“, stellte Sarah Wiegand (CDU) fest. Dennoch sei geboten, den Verwaltungsaufwand auf ein Minimum zu reduzieren. So solle etwa das Mobiliar vom Brautpaar selbst organisiert werden.

SPD-Antrag zu alternativen Trauorten - Bürgermeister skeptisch

Auch Hendrik Seifert, Fraktionsvorsitzender der FDK, fand die Idee gut: „Ich denke, es ist wichtig, Alternativen anzubieten.“ Auch Andrea Lauer, Fraktionsvorsitzende der Grünen, sagte: „Wir werden dem Antrag zustimmen.“

Bürgermeister Christian Henkel (CDU) äußerte sich skeptischer. „Ich möchte dem Eindruck entgegentreten, dass man in Flieden nicht anständig heiraten kann. Wir haben ein wunderbares Trauzimmer, in dem man in feierlicher Atmosphäre heiraten kann.“ Im Hinblick auf den konkreten Antrag sagte Henkel: „Das ist zwar eine schöne Idee, aber solche Trends gibt es immer wieder. Und da darf man fragen: Muss man jeden Trend mitmachen oder ist das, was man schon hat, nicht auch eine schöne Sache für sich?“ Wolf entgegnete: „Es hat keiner behauptet, dass es in Flieden nicht möglich wäre, schön zu heiraten.“

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