Vom eigenen Papa getrennt: Gefängnis-Insassen schicken Nikolaus-Gruß an ihre Kinder

Wegen Corona können viele Gefängnis-Insassen keinen Besuch empfangen. Umso wichtiger ist es, dass sie mit ihren Kindern in Kontakt bleiben. Zu Nikolaus senden einige jetzt Grüße in ihre Familien.
Fulda - Eine Gutenachtgeschichte vom Papa vorgelesen bekommen – das gehört für viele Kinder zum Alltag. Für andere bleibt das ein großer Wunsch. Zum Beispiel wenn der Vater im Gefängnis sitzt.
Fulda: Vom Papa getrennt - Gefängnis-Insassen schicken Gruß an ihre Kinder
Dieser Wunsch soll zum Nikolaustag am Montag, 6. Dezember, aber erfüllt werden: Einige Gefängnisinsassen können ihre Kinder mit Weihnachts-Geschichten überraschen, berichtet das Bistum Fulda. Die haben sie in den Justizvollzugsanstalten Schwalmstadt und Kassel vorgelesen, die katholischen Gefängnisseelsorger Diakon Michael Kullinat und Diakon Dietrich Fröba haben sie aufgenommen.
„Die Geschichten handeln von guten Engeln in der Weihnachtszeit“, erzählt das Bistum. Außerdem bekomme jedes Kind einen persönlichen Gruß von seinem Vater. Die Redaktion des Bistums Fulda bearbeite die Aufnahmen in ihrem Studio und versende die Grüße anschließend auf einem USB-Stick. (Lesen Sie hier: Neuer Adventsweg in Rasdorf soll Kindern Weihnachtszeit näherbringen)
Die Aktion „Nikolausgrüße aus dem Gefängnis“ bieten das Bistum Fulda und die Gefängnisseelsorger laut Pressemitteilung bereits seit 2013 an. In der Corona-Pandemie sei diese Brücke aus dem Gefängnis in die Familien noch wichtiger, betonen die Gefängnisseelsorger. Denn wegen der verschärften Hygienevorschriften können viele Insassen kaum oder keinen Besuch empfangen. Über die Grüße blieben sie aber mit ihren Kindern in Kontakt.
Video: Papa im Knast - ‚Hab mich sehr geschämt‘
„Für mich war es einfach wichtig, meinen Kindern zu zeigen, dass ich immer für sie da bin und auch in schwierigen Zeiten an sie denke“, betont ein Insasse der JVA in Schwalmstadt. Die Idee komme in den Familien seit Jahren gut an, berichtet Diakon Michael Kullinat. „Die Kinder nehmen die CDs oder USB-Sticks teilweise sogar mit ins Bett und legen sie unter das Kopfkissen.“ (lea)