„Und bei der Stadtteilarbeit sollten Menschen aus der Anonymität geholt werden – diese Arbeit griff Anke Mölleken auf“, sagt Lindner. „Ihr Engagement für die Kindertagesstätte, im Familienzentrum, der zentrale Treffpunkt um das warme Mittagessen herum“, seien Gründe gewesen, die Pfarrerin mit der Fuldaer Rose auszuzeichnen. Diese Auszeichnung falle durch die Verspätung von einem Jahr umso herzlicher aus: „Für diese Arbeit sprechen wir warmen Dank aus – das ist doch etwas Beeindruckendes, wenn vieles davon im Verborgenen passiert“, schließt der Laudator die Rede auf Mölleken ab.
Die Pfarrerin bedankt sich sichtlich erfreut für die Auszeichnung – diese gelte allen Mitgliedern des Teams und denjenigen, die die Feier zur Überreichung der Rose organisiert haben. „In letzter Zeit hatte ich viel mit der Martinsgeschichte zu tun“, erzählt die 37-Jährige. Denn in der Geschichte gehe es nicht nur darum, dass der Mantel dran glauben muss, den Sankt Martin mit dem Bettler teilt, sondern darum, dass er den Mann am Wegesrand überhaupt wahrnimmt.
„In diesem Jahr war mir das Wahrnehmen sehr wichtig“, berichtet die Pfarrerin. Wahrzunehmen, Menschen und ihre Bedürfnisse zu bemerken, sei ein wichtiger Aspekt der Hafenarbeit der Gemeinde. „Ein Hafen ist ein Ort, an dem Menschen stranden, wo sie festen Boden unter den Füßen erhalten, wo sie aber auch den Anker lichten und schließlich weitersegeln können.“ Dies, so findet die Pfarrerin, zeichne das Hafenteam aus. Denn alle, die jemanden zum Plaudern, eine warme Mahlzeit oder andere Unterstützung suchten, würden dort fündig.
Vor Anke Mölleken erhielten unter anderem 2019 Hildegard Hast vom Frauenbüro, 2018 Anja Listmann von der Bardoschule und 2017 der Förderverein Telefonseelsorge die Fuldaer Rose.