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DAAD-Preisträgerin Pika Plaznik Čanč knüpft internationales Netzwerk an der Hochschule

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Von: Andreas Ungermann

Pika Plaznik Čanč erhielt den Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes
Pika Plaznik Čanč erhielt den Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes von Hochschulpräsident Karim Khakzar (rechts) und Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld. © Andreas Ungermann

Die Studentin Pika Plaznik Čanč ist für ihr besonderes Engagement mit dem Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes ausgezeichnet worden. Während der Auszeichnungsfeier wurde deutlich, dass ihr Weg stark von internationalen Erfahrungen geprägt ist.

Fulda - Pika Plaznik Čančs Werdegang steht nahezu exemplarisch für den Gedanken der Internationalität des Preises des Deutschen Akademischen Austauschdienstes. In Slowenien geboren, zog es sie mit 19 Jahren nach dem Abitur zunächst als Au-Pair nach LaGomera. Aus dem einen wurden mehrere Jahre, die sie in der Gastronomie und Hotellerie arbeitete. Mit ihrem heutigen Ehemann, der Wurzeln in Deutschland und Venezuela hat, zog es die Preisträgerin dann schließlich nach Thüringen und dann in die Rhön, wo sie in Hilders in der Altenpflege tätig war.

Fulda: Pika Plaznik Čanč erhält DAAD-Preis für besonderes Engagement

In Fulda nahm die Mutter zweier Söhne schließlich das Studium der Internationalen Gesundheitswissenschaften auf. Doch nicht nur die Leistungen im Studium würdigte Hochschulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar in seiner Laudatio. Besonders hob er als Grund für die Auszeichnung ihr außergewöhnliches Engagement heraus. (Lesen Sie hier: Doppeltes Jubiläum: Hochschule Fulda feiert 10 Jahre Deutschland-Stipendium und Förderverein)

Obwohl die 32-Jährige wegen der Corona-Pandemie nach einem Semester auf dem Campus das Studium im Wesentlichen von zu Hause aus – und das mit zwei Kindern im Home-Schooling – fortsetzen musste, habe sie sich verdient gemacht um das Netzwerk internationaler Studierender in ihrem Fachbereich. Sie sei nicht nur Mentorin, Sprecherin und studentische Hilfskraft, sondern die zentrale Ansprechpartnerin für internationale wie deutsche Kommilitonen in der Gesundheitswissenschaft an der Hochschule.

Ich bin überzeugt, dass Sie ihre wunderbare Geschichte weiterschreiben werden.

Karim Khakzar, Hochschulpräsident

Aus einer eigenen Initiative habe Pika Plaznik Čanč das Projekt „Rock it together“ angestoßen. Dieses betreut sie immer noch, wenngleich sie derzeit als Praktikantin im betrieblichen Gesundheitsmanagement bei Edag tätig ist. „Beeindruckt hat uns vor allem Ihre Ausdauer und Beständigkeit“, sagte Khakzar über die Vergabe des mit 1000 Euro dotierten Preises an Plaznik Čanč. Die, so der Hochschulpräsident, habe ihm verraten, sie könne sich gut vorstellen beruflich in diesem Bereich zu bleiben. „Ich bin überzeugt, dass Sie dann Ihre wunderbare Geschichte weiterschreiben werden.

Menschen und deren beeindruckende Geschichten – das seien für sie stets Motivation und Inspiration zum Engagement gewesen, sagte Plaznik Čanč in ihrer Dankesrede. Dass sie auf ihrem Lebensweg so viele Menschen habe kennenlernen dürfen, sei nicht selbstverständlich und erfülle sie mit großem Dank. Einen solchen richtete sie vor allem an ihre Mutter und ihren Stiefvater, die 850 Kilometer aus Slowenien zur Feier angereist waren, sowie an ihren verstorbenen Stiefvater.

Pika Plaznik Čanč knüpft internationales Netzwerk an der Hochschule

Ein Studium im Ausland sei eine Herausforderung und erfordere Mut, hob die Preisträgerin hervor. Deshalb sei es ihr mit „Rock it together“ wichtig gewesen, ein Netzwerk zu knüpfen, indem sich Studentinnen und Studenten aufgehoben, betreut und gestärkt fühlen. Viel Applaus erhielt sie, als sie einen ihrer Söhne zitierte. „Ein kluges Köpfchen hat mir gesagt: ,Mama, einen Preis zu gewinnen ist gut und schön, aber nicht alles. Du musst weiter fleißig und gut arbeiten.‘ “

Als Gastgeber im Grünen Zimmer des Stadtschlosses hatte Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) der Preisträgerin gratuliert. Ebenso wie Hochschulpräsident Khakzar unterstrich er die Bedeutung des internationalen Miteinanders. Die großen Herausforderungen dieser Zeit ließen sich nur im internationalen Austausch angehen. Forschung, Wissenschaft und schon die Vernetzung während des Studiums seien dabei von entscheidender Bedeutung. Zudem sei die internationale Ausrichtung ein Markenzeichen der Stadt, betonte der Oberbürgermeister. Eine wichtige Säule für neue Impulse sei dabei die Hochschule. Von den 9000 Studierenden kämen inzwischen 1500 aus dem Ausland, berichtete Khakzar. Bislang war der Preis während des Empfangs für die Erstsemester überreicht worden.

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