Wer mit dem Stichwort „Starkregen“ sucht, findet in den App-Stores den entsprechenden Download. Die App bietet – bislang nur für die vier Pilotkommunen – die Möglichkeit, die registrierten Nutzerinnen und Nutzer im Gefahrenfall zu warnen. Zudem kann man sich über Pegelstände und Niederschläge informieren.
Unter starkregen-fulda.de werden zudem Informationen über Hochwasserereignisse gesammelt, um die Messpunkte an den richtigen Stellen zu platzieren.
Die Idee, die in Fulda schon lange vor der Hochwasser-Katastrophe im Ahrtal entwickelt wurde, stieß auch beim Land Hessen auf Interesse. Wiesbaden fördert das Projekt, das auf vielen Ebenen Neuland betritt, mit insgesamt rund 830.000 Euro. Zehn Prozent des Betrags steuert der Landkreis Fulda bei. Nicht nur die hohe Fördersumme unterstreicht die Bedeutung, die man Wiesbaden dem Vorhaben beimisst: Zum Start am Mittwoch war nicht nur Landrat Bernd Woide, sondern auch Digitalministerin Dr. Kristina Sinemus (beide CDU) nach Kerzell gekommen.
Sie sei froh, an diesem ganz praktischen und konkreten Beispiel deutlich machen zu können, wie „Digitalisierung“ den Menschen zugute komme, sagte sie. Das Frühalarmsystem könne keine Katastrophen und Überflutungen verhindern, aber es verschaffe den Betroffenen wie den Rettungskräften einen entscheidenden Vorsprung und Zeit zum Handeln. Das könne Menschenleben retten.
Basierend auf den im Kreis Fulda gewonnenen Erfahrungen soll das System dann auch für die anderen Landkreise Hessens übertragbar sein. (Lesen Sie hier: Start für Starkregen-Frühalarmsystem im Kreis Fulda - Installation in Eichenzell fast beendet)
Ramona-Margarita Rupert, die Leiterin der Unteren Wasserbehörde beim Landkreis, koordiniert das Projekt und stellte die Möglichkeiten, die die Daten und die dazu entwickelte App für Bürger, Verwaltung und Rettungskräfte bieten, vor. Die Wasserbehörde hatte ein interdisziplinäres Team mit Vertretern anderer Behörden sowie der Unternehmen Spekter und Edag zusammengestellt.