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Ötzi schickt seinen Stellvertreter: Das planen Fuldaer Museen für 2023

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Von: Anne Burkard

Vonderau Museum
Auch in diesem Jahr wird es im Vonderau Museum einige interessante Ausstellungen geben. © Marcel Blumöhr

Traditionell, bunt, kreativ: Das Ausstellungsprogramm des Vonderau Museums und des Museums Franz Erhard Walther stellte am Dienstagabend Museumsleiter Dr. Frank Verse in der ersten Sitzung des Schul-, Kultur- und Sportausschusses im Jahr 2023 im Kurfürstenzimmer des Fuldaer Stadtschlosses vor.

Fulda - Bei der Ausstellung „Ötzi, der Mann aus dem Eis“ im Vonderau Museum vom 15. Februar bis 14. Mai wird eine aufwendige Reproduktion der mumifizierten Leiche aus der Kupferzeit zu sehen sein. „Wegen der erfolgreich angenommenen Keltenausstellung wollten wir die Zeit für eine weitere Sonderausstellung nutzen, bevor wir die archäologische Dauerausstellung wieder herrichten“, erklärt Verse. In Zusammenarbeit mit dem Büro Expo-Fauna Luksch werden Replikate von Originalfunden derselben Zeit vor gut 5000 Jahren aus der Region ergänzt, so Verse.

Fulda: Pläne von Vonderau Museum und Museum Franz Erhard Walther für 2023

Mit der traditionellen Querschnitts-Ausstellung setze das Museum eine „sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Fulda fort“. Auch 2023 wird ein Querschnitt aktueller Werke der Künstler aus dem Verein gezeigt. Die Ausstellung „75 Jahre Christliche Pfadfinder in Fulda“ ist laut Verse „leider nicht zustande gekommen“ und wird im Zusammenhang mit dem „Tag des Wanderns“ durch eine kleine Sonderausstellung mit dem Rhönklub und seiner Geschichte ersetzt.

Regionale Künstler will das Museum mit „Jens Rausch – Werkschau“ vom 15. März bis 29. Mai fördern. Rausch stammt aus Schlitz und lebt heute in Hamburg. Bei der geplanten Werkschau wird es einen Überblick über seine verschiedenen Stile und seine Entwicklung geben. (Lesen Sie hier: Ankauf von Gemälde von Johann Andreas Herrlein wird mit 82.000 Euro gefördert)

„Naturlandschaft? – Kulturlandschaft!“ wird anlässlich der Landesgartenschau konzipiert. In zwei Teilen werden vom 21. Juni bis 3. September die Eigenarten und der Wandel der Kulturlandschaft Rhön herausgearbeitet, so Verse. Neben Fotografien von Frank Kayser sollen auch durch eine Zusammenarbeit mit dem Verein für Naturkunde in Osthessen, dem Biosphärenreservat Rhön und Hessen Forst Flora und Fauna näher beleuchtet werden. „Auch den Klimawandel wollen wir thematisieren. Dafür sollen ansässige Institutionen einen Fragenkatalog zu Veränderungen und Maßnahmen beantworten und anschließend ein Statement abgeben“, erklärte Verse.

Termine für die folgenden zwei Ausstellungen zur Landesgartenschau stehen laut dem Museumsleiter noch nicht fest: Die naturkundliche Dauerausstellung soll mit „Nachtaktive Tiere“ das Bewusstsein für das nächtliche Leben der Wesen schärfen. „Für Kinder und Erwachsene wird es Mitmachaktionen wie eine Medienstation oder Sinnesstation geben“, sagte Verse am Dienstag. „Nachthimmel“ soll zusammen mit dem Planetarium für das Thema Lichtverschmutzung sensibilisieren.

Ötzi schickt seinen Stellvertreter: Replikate im Vonderau Museum Fulda

Das Museum Franz Erhard Walther wird in Zusammenarbeit mit der Franz Erhard Walther Foundation und der Associação Cultural – einem brasilianischen Kulturverein– Werke der Künstlerin Lygia Clark aus Brasilien ausstellen. Ihre Arbeiten werden zusammen mit denen von Franz Erhard Walter zu sehen sein. Das Besondere: Die beiden haben viel gemeinsam. „Der Besuch ist bei ihnen Teil des Kunstwerks und spricht mehrere Sinne an, statt die Werke nur passiv zu betrachten“, erklärt Verse. Die Ausstellung wird voraussichtlich Anfang Oktober für ein halbes Jahr im Museum zu sehen sein.

Stadtverordnete Jutta Hamberger (Bündnis 90/Die Grünen) schlug unter anderem vor, die Ticketpreise der Landesgartenschau und der Museen mit Vergünstigungen miteinander zu verknüpfen. Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) sagte dazu: „Aus meiner Sicht müsste das wirtschaftlich vertretbar sein.“ Verse solle sich dazu mit der Geschäftsführung der Landesgartenschau besprechen. Auch Ausschussvorsitzender Dr. Albert Post (CDU) war der Idee nicht abgeneigt.

Manuela Pleterschek, stellvertretende Vorsitzende des Beirats der Menschen mit Behinderungen, wies auf die fehlende Barrierefreiheit im Planetarium hin, die laut Verse in der Tat ein aktuell diskutierter Schwachpunkt ist. Die Mitglieder des Ausschusses stimmten einstimmig für das vorgestellte Ausstellungsprogramm der beiden Museen.

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