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Anlaufstelle für mehr Sicherheit: Polizei berät Bürger an der Stadtwache in Fulda

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Von: Andreas Ungermann

Marco Hohmann und Susanne Schuchardt beraten Bürger an der Stadtwache in Fulda.
Marco Hohmann und Susanne Schuchardt beraten Bürger an der Stadtwache in Fulda. © Andreas Ungermann

Einmal im Monat baut Kriminalhauptkommissar Marco Hohmann seinen Informationsstand an der Stadtwache in Fulda auf. Der Beratungsbedarf ist hoch, und die Fragen sind vielfältig, weiß der Präventionsbeamte, der noch große Pläne für die Beratungsarbeit hat.

Fulda - „Die Betrugsfälle mit Enkeltrick oder dem falschen Polizeibeamten nehmen nicht ab, und die Einschläge kommen immer näher“, sagt Marco Hohmann. Der Aufklärungsbedarf zu derlei Delikten sei hoch, stellt der Kriminalhauptkommissar fest. Aber auch mit anderen Anliegen kommen Bürgerinnen und Bürger am Dienstag an Hohmanns Stand an der Stadtwache in Fulda.

Einmal im Monat steht er aktuell dort. Sein erklärtes Ziel ist es jedoch, noch mehr und regelmäßiger Präsenz in der Innenstadt zu zeigen. „Wir haben hier viel mehr Bürgerkontakte als im Polizeipräsidium“, bestätigt die Opferschutzbeauftragte Susanne Schuchardt. Eben deshalb, so sind sich die beiden Beamten einig, sei die Anwesenheit und Ansprechbarkeit im Zentrum so wichtig.

An seinem Stand etwa hat Hohmann ein kleines Fenster mit verschiedenen Schließmechanismen aufgebaut. „Das habe ich eigentlich immer dabei“, berichtet er und zeigt, wo Einbrecher Löcher ins Glas bohren, um dann die Griffe umzulegen und das Fenster aufzudrücken. „Auch das Fenster sollte immer abgeschlossen sein“, rät Hohmann einer Frau, die beklagt dass ihr Sohn das gerne einmal vergisst. Für ihn schickt der Kriminalhauptkommissar eine Notiz mit, in der er der besorgen Mutter Recht gibt. (Lesen Sie auch: Immer mehr Menschen in Osthessen fallen auf Betrüger rein - Das sind die häufigsten Tricks)

Fulda: Polizei gibt Tipps zum Schutz vor Betrügern und Einbrechern

Eine ältere Frau hingegen sorgt sich um die Sicherheit ihres Handys und des Online-Bankings. Für sie hat Hohmann ebenfalls die passenden Tipps parat. „Wenn das Smartphone ein Sicherheitsupdate ankündigt, sollten sie das immer herunterladen. Das verlangen die Banken auch“, beruhigt er die Frau.

Die Themen, die Hohmann und Schuchardt an diesem Vormittag mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern durchsprechen, sind vielfältig: Betrugsmaschen, Internetkriminalität, Einbruchs- und Diebstahlschutz stehen ebenso auf der Agenda wie Verkehrssicherheit und Fragen zur Ausbildung oder Praktika. „Langweilig wird es uns nicht, und das Klientel reicht von Schulkindern bis zu Senioren“, sagen Hohmann und Schuchardt unisono.

Beim nächsten Mal, so wenn gewünscht, dann vereinbart der Leiter der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle beim Polizeipräsidium Osthessen, auch weitere Vor-Ort-Termine, um sich Möglichkeiten zur Sicherung von Häusern, Wohnungen und Büros anzuschauen. Wie er berichtet kommen manche Leute auch schon mit Bauplänen zur Beratung. „Wir werden immer häufiger und früher einbezogen, um Hinweise zur Gebäudesicherung zu geben“, berichtet Hohmann, der darüber hinaus einen weiteren Vorteil des Standorts in der Innenstadt nennt.

Beratungsstelle an der Stadtwache soll gestärkt werden

„Von hier kann ich auch einmal schnell in die Innenstadt mitgehen, wenn mir jemand etwas zeigen will“, erklärt der Kriminalhauptkommissar und spielt damit auf sogenannte „Angst-Orte“ an. Gemeint sind damit solche Plätze, an denen sich Menschen nach ihrem subjektiven Sicherheitsempfinden unwohl fühlen. Polizei und Stadt Fulda haben solche erst jüngst im Projekt Kompass (Kommunal-Programm Sicherheitssiegel) identifiziert – darunter der Bahnhofsvorplatz, der Aschenbergplatz oder der Jerusalempark.

Eine Bürgerbefragung für das Landesprogramm hatte zudem ergeben, was auch Hohmann beobachtet: Die Stadtwache hat sich etabliert und soll als Anlauf- und Auskunftsstelle der Polizei, für Bürgergespräche und zur Anzeigenaufnahme noch eine wichtigere Bedeutung erhalten. Dazu passt denn auch das Ansinnen eines regelmäßigen kriminalpolizeilichen Beratungsangebots. Ausgedehnt werden die Öffnungszeiten der Stadtwache dennoch nicht, das hatte Bürgermeister Dag Wehner (CDU) während der jüngsten Kompass-Sicherheitskonferenz erklärt.

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