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Wenn der Bundespräsident Danke sagt: Puppenspieler und Nachbarschaftshelfer aus Fulda in Berlin

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Von: Volker Nies

Andreas Wahler (Mitte) hatte Kaspar Andy bei seinem Besuch mitgebracht
Andreas Wahler (Mitte) hatte Kaspar Andy bei seinem Besuch mitgebracht – sehr zur Freude von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seiner Ehefrau Elke Büdenbender. © Steffen Kugler/Bundesbildstelle

70 Bürger aus ganz Deutschland haben am Dienstag stellvertretend für Menschen gestanden, die sich besonders engagieren. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) hatte sie zum Neujahrsempfang geladen. Unter den Geehrten befanden sich gleich zwei Aktive aus dem Landkreis Fulda.

Berlin - „Ach, Sie sind doch der Puppenspieler!“, entfuhr es dem Protokollchef von Schloss Bellevue, als Andreas Wahler (73) aus Großenlüder (Kreis Fulda) am Eingang erschien – mit Kasper Andy an der Hand. „Sie hatten doch den tollen Zeitungsbericht in Ihrer Heimatzeitung“, rief ihm eine Mitarbeiterin der Protokollabteilung zu, die ihn gerade erblickt hatte.

Fulda: Puppenspieler und Nachbarschaftshelfer von Bundespräsident geehrt

„Mit dem Kasper fällt man einfach auf“, erzählt Wahler nach dem Empfang. „Es war alles so überwältigend – ich bin richtig platt.“ Mit dem Kasper an der Hand ging Wahler zum Präsidenten. „Du musst keine Angst haben. Das ist nur der Bundespräsident“, sagte Wahler seinem Kasper deutlich hörbar – und brachte Steinmeier damit zum Lachen. Danach sprachen sie über die Präventionsprojekte gegen Kindesmissbrauch und gegen Fremdenfeindlichkeit, für die Wahler viele Jahre gearbeitet hatte.

50 Jahre wirkte Wahler als Puppenspieler. Im vergangenen Jahr setzte er sich zur Ruhe. Beim Empfang sprach Wahler ebenfalls mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) – auch hier war es Kasper Andy, der den ersten fröhlichen Gesprächskontakt herstellte.

Jörg Witzel mit dem Bundespräsidenten und dessen Ehefrau.
Jörg Witzel (Mitte) überbrachte dem Bundespräsidenten und dessen Ehefrau einen kleinen Karton mit drei Geschenken: einer Einladung in die Rhön, dem Gutschein für einen Rundflug über die Wasserkuppe im Segelflugzeug und eine Flasche Rhönapfel-Tischwein aus historischen Apelsorten von Rhöner Streuobstwiesen. © Steffen Kugler/Bundesbildstelle

„Es war beeindruckend – von Anfang bis Ende“, bilanziert Jörg Witzel (49) aus Tann. Wie Wahler war er schon am Montag nach Berlin gereist. Am Vorabend des Empfangs fand im Schloss eine Generalprobe statt. (Lesen Sie hier: Kaspar, Melchior und Balthasar in Berlin: Sternsinger aus dem Bistum Fulda besuchen Bundeskanzler Scholz)

Die Bürger wurden nach dem Alphabet zum Bundespräsidenten gebeten, sodass Wahler und Witzel etwas warten mussten, bis sie aufgerufen wurden. „Ich habe den Präsidenten an seine Studienzeit in Gießen erinnert und ihn in die Rhön eingeladen. Er hat nicht Nein gesagt“, erzählt Witzel. Auch eine Flasche Rhöner Apfelwein überreichte er. Witzel war für sein Engagement in der Nachbarschaftshilfe eingeladen worden, die sich jetzt stark für Geflüchtete aus der Ukraine einsetzt. Hatte er Lampenfieber? „Eine gewisse Anspannung war natürlich da.“

Als FDP-Kreistagsabgeordneter ist Witzel der FDP-Landeschefin Bettina Stark-Watzinger gut bekannt, die als Bundesbildungsministerin am Empfang teilnahm. Sie sorgte dafür, dass Witzel auch mit den FDP-Ministern Christian Lindner und Volker Wissing etwas plaudern konnte.

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