Die Putenställe selbst – in denen Platz für bis zu 15.000 Tiere ist – würde er auch weiterhin verpachten. Seinen Angaben zufolge sei er bereits mit der bisherigen Eigentümerfamilie Krista aus Thalau im Gespräch gewesen, ob sie die Anlagen pachten und weiterbetreiben möchte. Falls nicht, sei er aber auch offen für andere Anbieter oder eine andere Nutzung als Lagerräume oder ähnliches, sagt er.
Matthias Krista aus Thalau war am Freitag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Ein Vertreter der Familie, die die Putenfarm bisher betrieben hat, war im Amtsgericht nicht vor Ort. Matthias und sein Bruder Markus Krista hatten unserer Zeitung vor Kurzem erklärt, dass es zu der Zwangsversteigerung gekommen sei, weil sie mit dem Hauptabnehmer der gemästeten Tiere im Clinch lägen, der immer noch vor Gericht ausgefochten werde.
Wer die Zwangsversteigerung mitverfolgt hat, ist Brigitte Kram (CDU), Bürgermeisterin der Gemeinde Ebersburg. Sie war mit dem Beigeordneten Luzian Hamm (CDU) und Benjamin Reinhart (parteilos), der als neu gewählter Bürgermeister ab Oktober ins Rathaus einzieht, zugegen. Kram machte dem Käufer ein Gesprächsangebot und sie tauschten Nummern aus.
Unserer Zeitung erklärt die Bürgermeisterin: „Wir haben kein Problem mit einer landwirtschaftlichen Nutzung. Wir sind auch offen für andere Nutzungen.“ Aber schön wäre, wenn sich die Geruchsproblematik künftig entschärfen würde, sagt Kram.
Damit spricht sie den Unmut aus Thalau an. 2009 hatte sich eine Bürgerinitiative gegen den Bau der Putenmastanlage gebildet. Heute gehen die Meinungen über die Ställe auseinander, erklärt Ortsvorsteher Stefan Röhrig auf Nachfrage. Der überwiegende Teil der Thalauer sehe die Anlage und ihre Geruchsemissionen kritisch. Vor allem die, die unweit der Anlage wohnen – dazu gehören auch diejenigen, die ein Baugrundstück im Neubaugebiet erworben haben.
Gegen den Verkauf der Anlage kann noch innerhalb von zwei Wochen Beschwerde eingelegt werden.