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Rallye der Hochschule Fulda zum Thema psychische Gesundheit gestartet

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An das Mobiltelefon, fertig, los: Mit einem Smartphone und einer von der Hochschule entwickelten App lernen Fuldaer Schüler Gesundheitseinrichtungen und Beratungsstellen kennen.
An das Mobiltelefon, fertig, los: Mit einem Smartphone und einer von der Hochschule entwickelten App lernen Fuldaer Schüler Gesundheitseinrichtungen und Beratungsstellen kennen. © Projektteam Nebolus/Linda Günther

Die Hochschule Fulda will Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine Orientierung geben, wo sie Hilfe bei gesundheitlichen Problemen bekommen. Deshalb nehmen Schüler am Mittwoch und Donnerstag an einer interaktiven Gesundheitsrallye durch die Innenstadt teil.

Fulda - Es hat etwas von einer spannenden Schnitzeljagd: Mehr als 100 Jugendliche und junge Erwachsene werden an zwei Tagen in kleinen Gruppen von drei, vier Personen suchend durch die Barockstadt Fulda gehen. Sie werden Routen auf dem Smartphone folgen, an fast einem Dutzend Stationen Sprachnachrichten abhören, Informationen sammeln und mit Menschen ins Gespräch kommen.

Fulda: Rallye der Hochschule Fulda zum Thema psychische Gesundheit gestartet

„Die Teilnehmer der Rallye suchen Emma“, fasst Damian Frank zusammen. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule Fulda und einer der Betreuer des Stadtrallye-Projekts. Emma ist die zentrale virtuelle Protagonistin der Schnitzeljagd. Sie gilt – so das Szenario – wegen psychischer Probleme seit Tagen als vermisst. (Lesen Sie hier: Hochschule Fulda will ihr Profil weiter stärken - Gesundheit besonders im Fokus)

Die jugendlichen Rallye-Teilnehmer sollen das Mädchen finden und heften sich Mittwoch und Donnerstag jeweils von 8.30 bis 15 Uhr an ihre Fersen. Teilnehmen werden Schüler der Eduard-Stieler- und Domschule, des Marianums und des Bildungswerks der Hessischen Wirtschaft.

Digitalapp Nebolus der Hochschule Fulda erstmal angewendet

Hinweise auf ihren Aufenthaltsort bekommen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen – sie sind im Alter zwischen 14 Jahren und Anfang 20 – über die Digitalapp Nebolus, die die Hochschule Fulda dank einer mehrjährigen Förderung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und mithilfe von Jugendlichen, IT-Experten und Wissenschaftlern in den vergangenen Jahren entwickelt hat – und nun erstmals in Fulda anwendet.

Für Juni ist eine weitere Schnitzeljagd in Fulda geplant. Zudem sollen deutschlandweit weitere Kommunen gewonnen werden, sich an dem Projekt zu beteiligen.

Die App soll helfen, Jugendliche spielerisch an das Thema psychische Gesundheit heranzuführen, sagt Frank, indem sie im Gewand einer Schnitzeljagd mit dem Smartphone zu entsprechenden Gesundheits- und Beratungseinrichtungen geführt werden, die es in der Stadt Fulda gibt.

Psychische Gesundheit der Fuldaer Schüler ebenfalls im Fokus

Denn wie die imaginäre Emma können auch Fuldaer Schüler sich in psychisch herausfordernden Situationen befinden, ausgelöst beispielsweise durch familiäre Probleme, Schul- und Notenstress, Streit mit Mitschülern oder Liebeskummer. „Jugendliche sollen sich mit den Unterstützungsangeboten in der Region vertraut machen können“, erklärt Projektbetreuer Frank.

Ziel von Nebolus sei es, die sogenannte Gesundheitskompetenz von Jugendlichen zu stärken. Denn Studien belegten, dass es daran vielfach mangele. „Es gibt einen signifikanten Bedarf“, sagt er. Um diese Kompetenz zu fördern, müssten sie jedoch zunächst wissen, welche Angebote zur Unterstützung es überhaupt gibt, wo Beratungsstellen sind und wer die Ansprechpartner sind.

Franks Kollegin Verena Krah ergänzt, dass die Themen Gesundheitsförderung und Prävention gerade im Jugendalter eine steigende Bedeutung hätten. Zudem hätten die zurückliegenden Jahre gezeigt, dass gerade Jugendliche von der Corona-Pandemie und deren Auswirkungen „stark mitgenommen“ worden seien. (nz)

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