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„Fulda steht für Freiheit und Gleichheit“: Zahlreiche Aktionen gegen Rassismus auf dem Uniplatz

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Von: Suria Reiche

Das Aktionsbündnis „100% Menschenwürde“ hat am Samstag zu einem Aktionstag gegen Rassismus auf dem Uniplatz in Fulda eingeladen.
Das Aktionsbündnis „100% Menschenwürde“ hat am Samstag zu einem Aktionstag gegen Rassismus auf dem Uniplatz in Fulda eingeladen. © Suria Reiche

Mit langem Glockengeläut aus allen Kirchtürmen der beiden großen christlichen Kirchen wurde am Samstag der Aktionstag gegen Rassismus auf dem Universitätsplatz in Fulda eröffnet.

Fulda - Das Aktionsbündnis „100% Menschenwürde“ will mit diesem Tag ein Zeichen setzen. Nämlich dafür, dass Betroffene rassistischer Gewalt ernstgenommen werden sollen und dass auch sogenannter Alltagsrassismus, wie es ihn auch in Fulda gebe, aufhören muss. Anlass für den Aktionstag sind die Internationalen Wochen gegen Rassismus, die schon 1966 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen wurden.

„Fulda steht für Freiheit und Gleichheit“, sagte Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) bei seiner Eröffnungsrede auf dem Universitätsplatz. Und dennoch erleben Menschen auch in der heutigen Zeit Rassismus. „Es gibt keine Stadt, in der Rassismus nicht vorkommt“, sagte Farid Taskin, der bei der Fachstelle Vielfalt und Teilhabe der Stadt Fulda arbeitet. (Lesen Sie auch: „Streetart gegen Rassismus“: 3D-Kunstwerke am Uniplatz präsentiert)

Fulda: Zahlreiche Aktionen gegen Rassismus auf dem Uniplatz

Gemeinsam mit Mitgliedern lokaler Gruppierungen wie „Welcome In!“, der Jugendkulturfabrik oder den „Omas gegen rechts“ wurde für den Aktionstag ein Bühnenprogramm mit Interviews, Musik- und Videobeiträgen erstellt, das einige Passanten dazu bewegte, stehenzubleiben und zuzuhören. Moderiert wurde die Aktion von Maka Hussein.

Zuhören konnte man zum Beispiel bei einem Interview, das von den „Omas gegen rechts“ mit von Rassismus Betroffenen geführt wurde. Mit kurzen Worten beschrieben sie, wie schwierig es für sie ist, auf die Frage nach ihrer Heimat zu antworten. Meist will der Fragensteller nämlich nicht wissen, in welcher deutschen Stadt man geboren wurde, sondern woher Vater und Mutter stammen.

„Dieser Aktionstag ist natürlich nur ein Symbol und ein Zeichen “, sagt Taskin. Die wahre Arbeit gegen Rassismus fange in den Köpfen der Menschen an. Und die wurden nicht nur mit dem Programm auf der Bühne erreicht, sondern auch mit Aktionen abseits davon.

So konnten die Passanten in einer Graffiti-Aktion Statements gegen Rassismus künstlerisch umsetzen, auf einem großen Sofa mit anderen ins Gespräch kommen und auf einer Fotowand zeigten verschiedene Menschen Haltung gegen Rassismus. Es sei zutiefst menschlich, in Schubladen zu denken“, sagte Wingenfeld, der seine Zuhörer aber aufforderte, sie aufzubrechen und ihre Haltung zu hinterfragen. „Wir sollten, in dem, was wir denken, nicht zu gemütlich sein.“

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