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„Kleine Maßnahme“: Rathaus in Künzell soll erweitert werden

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Von: Sabrina Mehler

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Die Hausmeisterwohnung hinter dem Rathaus (links im Bild) soll voraussichtlich abgerissen werden. © Luis Tolle

Zu kleine Büros und gleichzeitig immer mehr Aufgaben für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Weil es im Künzeller Rathaus nicht genug Platz gibt, soll das Gemeindeamt erweitert werden. Dafür müssen das Hausmeistergebäude sowie Garagen weichen.

Fulda - „Noch stehen wir ganz am Beginn der Planungen. Es gibt aktuell noch unterschiedliche Varianten für die Umsetzung“, erläutert Bürgermeister Timo Zentgraf (parteilos). Ein Entwurf des Architekturbüros Schmitt Roggel aus Fulda liegt jedoch bereits vor. Er soll in Kürze in den gemeindlichen Gremien vorgestellt werden.

Weil eine Aufstockung des Gebäudes aufgrund des sumpfigen Untergrunds kaum möglich ist, soll das Rathaus nach hinten erweitert werden. Dafür müssen allerdings das ohnehin nicht mehr bewohnte Hausmeistergebäude sowie die dortigen Garagen abgerissen werden.

Fulda: Rathaus in Künzell soll erweitert werden

Bei den Planungen gehe es auch darum, die derzeit „ungeordnete Struktur“ aus Verwaltungsgebäude und den dahinterstehenden Wohnhäusern zu harmonisieren, erläutert Zentgraf. Die Maßnahme sei notwendig, weil mehr Platz gebraucht werde: Unter anderem sei das Bürgerbüro angesichts der steigenden Einwohnerzahlen in Künzell zu eng geworden.

Eine ausreichende Diskretion bei Gesprächen mit den Bürgern und Bürgerinnen könne derzeit nicht uneingeschränkt gewährleistet werden. „Und Corona hat gezeigt, dass größere Abstände zwischen den Arbeitsplätzen sinnvoll sind“, erklärt der Bürgermeister. Die Fläche soll daher künftig verdoppelt werden.

Hinzu komme auch, dass Eltern von angehenden Kindergartenkindern mittlerweile im Rathaus beraten werden. Auch für solche Gespräche fehlen genügend Räume, die durch den Anbau gewonnen werden sollen. (Lesen Sie hier: Rekordbelastung in der Notaufnahme: Nie zuvor so viele Patienten im Klinikum Fulda)

Künzell Rathaus Erweiterung
Ein erster Entwurf eines Fuldaer Architekturbüros sieht einen Anbau an den hinteren Teil des Rathauses vor. © Schmitt Roggel

Weil es derzeit nur erste Vorplanungen gibt, sei eine Kostenschätzung schwer, unterstreicht der Bürgermeister. Er geht aber von einer Größenordnung zwischen zwei und drei Millionen Euro aus. „Das ist keine Riesenmaßnahme und für die Gemeinde bezahlbar“, sagt der Rathauschef.

Gefördert werden könnte die Investition über das Landesprogramm der „Hessenkasse“; doch dafür gibt es konkrete Zeitvorgaben. „Daher wollen wir Gas geben und möglichst zeitnah in die Umsetzung gehen“, betont Zentgraf. In zwei bis drei Jahren, so hofft er, soll der Anbau stehen.

Rathausumbau in Künzell: Investition in Millionenhöhe

So viel Ärger wie beim jüngsten Um- und Neubau vor etwas mehr als einem Jahrzehnt, bei dem das Gebäude grundlegend modernisiert worden war, soll es diesmal nicht geben. Damals war die Maßnahme im Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes gelandet, weil die Kosten explodiert waren.

Mit 1,5 Millionen Euro hatte die Gemeinde seinerzeit geplant, am Ende musste Künzell mehr als doppelt so viel, nämlich rund 3,37 Millionen Euro, berappen. Begründet worden war dies mit den zahlreichen Überraschungen während der Bauphase, als sich etwa gezeigt hatte, dass der Untergrund unter dem damaligen Anbau sumpfig ist.

Zudem sei damals die Entscheidung zum Rathausumbau sehr rasch gefällt worden, was Zeitvorgaben für Fördermittel aus einem Investitionsprogramm geschuldet war, erinnert Zentgraf. Jetzt sei der Zeitdruck nicht ganz so hoch: „Und wir werden die Kosten diesmal sorgfältiger planen“, verspricht der Bürgermeister.

Dass das im Jahr 1963 errichtete Künzeller Gemeindeamt nach relativ kurzer Zeit erneut verändert werden soll, sei nicht ungewöhnlich, erklärt Zentgraf außerdem. „Das Rathaus wurde auch in der Vergangenheit schon alle 10 bis 15 Jahre umgebaut.“ Das sei normal und überdies sinnvoll: „Denn auch die Aufgaben der Mitarbeiter sind mit der Zeit immer weiter gewachsen.“

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