Regenbogenfahne zum dritten Mal abgerissen - Bonhoeffergemeinde installiert Kameras

Zum wiederholten Mal ist die Regenbogenfahne der Bonhoeffergemeinde in Fulda beschädigt worden. Jetzt soll ein Videoüberwachungssystem die neu gehisste Flagge vor weiteren Angriffen schützen.
Fulda - Die Friedensfahne in Regenbogenfarben war von der evangelischen Kirchengemeinde in Fulda als Symbol gegen den Krieg in der Ukraine aufgehängt worden. Nach zwei Angriffen im Mai und im Oktober hatten sich die Lutherkirche, die Christuskirche und die Kreuzkirche ebenfalls entschlossen, Friedensfahnen vor ihren Kirchen zu hissen.
Nun wurde die Regenbogen-Friedensfahne der Bonhoeffergemeinde zum dritten Mal vom Mast gerissen und beschädigt, wie der evangelische Kirchenkreis Fulda am Mittwoch mitteilt.
Fulda: Regenbogenfahne zum dritten Mal abgerissen - Kirchengemeinde reagiert
Inzwischen habe der Kirchenvorstand die Flagge wieder aufgehängt und ein Videoüberwachungssystem installiert, das die Fahne vor weiteren Übergriffen schützen soll, heißt es. Die Gemeinde sei sich einig, „dass Zurückweichen eine ganz schlechte Haltung wäre“, so Pfarrer Marvin Lange von der Bonhoeffergemeinde.

Lange ist erstaunt, dass der Fahne so viel Aufmerksamkeit zuteilwerde. „Insofern erweisen die Zerstörer ihrer Sache einen Bärendienst,“ meint der Pfarrer. Auf das Hissen der Flagge zu verzichten, daran denkt er nicht. Im Gegenteil: „Jetzt erst recht. Eine Gemeinde, die Bonhoeffer im Namen trägt, darf sich nicht von irgendwelchen fehlgeleiteten Kriminellen vorführen lassen.“
Die Regenbogenfahne mit der Aufschrift „Frieden“ könne sowohl als Symbol gegen Russlands Krieg als auch als Symbol für Toleranz und Vielfalt gelten. „Wir sind überzeugt, dass jeder Mensch lieben kann, wen immer er mag,“ so Lange. Flagge zeigen für seine Überzeugungen, das müsse nach Ansicht des Pfarrers in Fulda möglich bleiben. (lio)