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Renoviertes Pfarrhaus in Petersberg eingeweiht: Büros jetzt von Wohnung getrennt

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Architekt Marcel Schäfer (von links), Pfarrer Togar Pasaribu und Lucas Schäfer
Architekt Marcel Schäfer (von links), Pfarrer Togar Pasaribu und Lucas Schäfer freuen sich über das neu gestaltete Pfarrhaus in Petersberg. © Pfarrgemeinde

Am ersten Advent war es so weit: Mit der offiziellen Einweihung und Gottes Segen kehrt Leben zurück in das Pfarrhaus der ehemaligen Pfarrei St. Peter Petersberg.

Petersberg - Nach drei Jahren ist in Petersberg das Projekt Pfarrhausumbau abgeschlossen. Rückblick auf das Jahr 2019: Togar Pasaribu wird zum Pfarr-Administrator der Pfarreien St. Peter Petersberg und St. Paulus Fulda ernannt. Im Zuge der Neuausrichtung des Bistums haben sich beide auf den Weg gemacht und wollen eine gemeinsame Pfarrei St. Lioba neu gründen. Beim Einzug in das Pfarrhaus in Petersberg wird ersichtlich, dass ein neuer Anstrich beziehungsweise eine neue Küche notwendig wären, und so wendet sich Pasaribu mit diesem Anliegen an die Bauabteilung des Bistums.

Fulda: Renoviertes Pfarrhaus eingeweiht - Büros jetzt von Wohnung getrennt

Hier macht man ihm schnell klar: Wenn renovieren, dann richtig! Schließlich sehen die strategischen Ziele des Bistums bis 2030 die weitere Verschmelzung der neuen Pfarrei St. Lioba mit benachbarten Kirchen vor. Der Ausbau eines zentralen Pfarrbüros wird notwendig. Pasaribu kontaktiert einen Freund, der kurz vor dem Masterabschluss seines Architekturstudiums steht, und bittet ihn, mal „eine kleine Skizze“ für das Büro zu machen.

Lucas Schäfer – einst in der Messdiener- und Jugendarbeit tätig – kennt die Räumlichkeiten. Er weiß um die Problematik, dass die Privat- und Diensträume hier nicht wirklich voneinander getrennt sind. Lucas bespricht sich mit seinem Bruder Marcel, ebenfalls ein ehemalig Aktiver der Pfarrei, der in München ein Architekturbüro führt. Die ersten Vorschläge für den Komplettumbau finden sowohl bei Pasaribu als auch beim Bistum Zustimmung, und so erhalten Benkert Schäfer Architekten die Beauftragung für die Umgestaltung.

Die Anforderungen an die Architekten sind groß, gilt es doch neben den räumlichen auch die baulichen Aspekte einer Bestandsimmobilie unter einen Hut zu bringen. Arbeitsplätze für Verwaltungsleitung, Sekretärinnen und Sekretäre, Gemeindereferentinnen und -referenten, Diakon, Pfarrer werden benötigt, ebenso ein Konferenzraum, eine Teeküche, Toiletten und eine abgeschlossenen Wohnung für den Pfarrer.

Die Architekten entscheiden sich für ein offenes Konzept, bei dem Glas und Holz eine große Rolle spielen. Herz des Hauses wird ein offenes Forum mit Teeküche, welches zum informellen Austausch einlädt. Das Ganze natürlich barrierefrei, nachhaltig und auch energetisch auf dem neusten Stand. (Lesen Sie hier: Predigt, Büroarbeit, Unterricht: Pfarrer Togar Pasaribu hat viele Aufgaben - und einen vollen Terminkalender)

Renoviertes Pfarrhaus: Farbe erinnert an die Liobakirche

Während Corona das Leben bestimmt, die Pfarrei St. Lioba neu gegründet wird und somit auch ein Wechsel des Verwaltungsrates stattfindet, beginnen die Arbeiten im „alten Pfarrhaus“: Entkernung, Schadstoffsanierung, das Öffnen von tragenden Wänden und somit die Schaffung von Offenheit und Transparenz. Neue Türen, Bäder, Elektroversorgung, Wände und Böden lassen das Pfarrhaus in neuem Glanz erstrahlen. Neue Möbel, ein Lichtkonzept und barrierefreie Erreichbarkeit ermöglichen den Hauptamtlichen ein Arbeiten nach neuesten Standards und den Besuchern ein Gefühl des Willkommenseins. Und: Die Dienstwohnung im Obergeschoss ist von den Büroräumen abgetrennt und respektiert so die notwendige Privatsphäre des Pfarrers.

Nachdem im September für die Gemeindemitglieder schon mal ein Tag der offenen Tür stattfand, wurde nun mit der Segnung des Hauses und der einzelnen Räume durch Pfarrer Thomas Witzel (Steinau/Steinhaus) der Abschluss der Bauphase und die Übergabe des Hauses an seine endgültige Bestimmung besiegelt. Neben Mitgliedern der kirchlichen Gremien nahmen auch Mitarbeiter und Gemeindemitglieder an der Einweihung mit anschließendem Glühweinumtrunk teil.

Während des vorangegangenen Gottesdienstes in der Liobakirche ging Pfarrer Pasaribu auf die Außenfarbe des Pfarrhauses ein, die zuvor zu Diskussionen geführt hatte: „Die Wahl der Farbe hat unter anderem folgenden Grund: Schauen Sie sich mal um: die Liobakirche, ein Haus des Glaubens, erstrahlt hier drinnen in einem warmen Rotton. Diesen Glauben, den wir hier leben und spüren, wollen wir nach außen tragen und symbolisieren.“ (au)

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