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Erstes Lokal aus Fulda im Slow-Food-Genussführer: „Ritter“ setzt auf Bio und Regionales

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Von: Jasmin Herzberg

Inhaber Jonas Sporer (Zweiter von rechts) und die Mitglieder von Slow Food Fulda Iris Eibeck (von links), Arthur Schulz und Konni Eibeck feierten die Aufnahme des Ritters in den Genussführer.
Gemeinsam mit Inhaber Jonas Sporer (Zweiter von rechts) freuen sich die Mitglieder von Slow Food Fulda Iris Eibeck (von links), Arthur Schulz und Konni Eibeck über die Aufnahme des Ritters in den Genussführer. © Jasmin Herzberg

Das Restaurant „Zum Ritter“ in der Kanalstraße in Fulda wird in der neuesten Ausgabe des Slow-Food- Genussführers, die im September erscheinen wird, zu finden sein. Damit ist es das erste in Fulda. Außerdem ist es das erste bio-zertifizierte Restaurant in Fulda.

Fulda - Restaurantketten, die sich dem Fast Food – also den schnell zubereiteten Fertigprodukten – verschrieben haben, gibt es mittlerweile vielerorts. Um diesem Trend und der Schnelllebigkeit etwas entgegenzusetzen hat sich die Slow-Food-Bewegung gegründet. Die Bewegung richtet sich nach drei Hauptkriterien: gut, sauber und fair.

Fulda: Restaurant „Zum Ritter“ ab September im Slow-Food-Genussführer

Gut steht für den Verzicht von Geschmacksverstärkern, Aromazusätzen und gentechnisch veränderten oder synthetischen Stoffen. Sauber bezieht sich auf nachhaltige Erzeugung, artgerechte Tierhaltung und regionale Produkte. Und das dritte Kriterium fair bedeutet: faire Entlohnung und faire Arbeitsbedingungen.

Nur wenn ein Restaurant alle Kriterien erfüllt, kann es in den Genussführer aufgenommen werden. Dieser umfasst in der Deutschlandausgabe etwa 450 Restaurants und kostet 36 Euro, berichtet Konni Eibeck, Vorstandsmitglied von Slow Food Fulda. Den Genussführer gibt es außerdem auch als App.

Welche Betriebe in den Katalog aufgenommen werden entscheiden die regionalen Gruppen der Slow Food Bewegung. „Wir achten dabei besonders auf den Aspekt der Nachhaltigkeit, aber auch Genuss ist von Bedeutung. Hinzu kommt, dass wir nach Restaurants mit einer mittleren Preisklasse schauen, damit sich möglichst viele Menschen das gute Essen auch leisten können“, erklärt Arthur Schulz, ebenfalls Vorstandsmitglied von Slow Food Fulda.

Das erste Restaurant aus Fulda, dass in den Slow-Food-Genussführer Deutschland aufgenommen wird, ist das Restaurant „Zum Ritter“ von Jonas Sporer. Schon vor der offiziellen Aufnahme in den Genussführer war Sporer mit seinem Restaurant Unterstützer der Slow-Food-Bewegung. „Der Weg hin zu mehr nachhaltigem Kochen ist lang – man steht nicht einfach eines Morgens auf und alles ist getan“, sagt der Chefkoch. (Lesen Sie auch: „Der schmeckt verdammt gut“: Weinbergführung und Verkostung bei Hobby-Winzer aus der Rhön)

„Wir haben bereits 2015 angefangen immer weniger Produkte aus Massentierhaltung zu kaufen“, beschreibt Sporer den Beginn seines Weges hin zu mehr Regionalität bei seinen Gerichten. Einer seiner nächsten Schritte war es, komplett auf Bio-Eier umzusteigen. „Jedes Gericht, dass Ei beinhaltet, wurde mit Bio-Eiern zubereitet“, versichert Sporer. Das wichtigste Kriterium für Sporer beim Slow Food ist, das keine Fertigprodukte verwendet werden. „Wer sogar schon gekochte Kartoffeln kauft, der sollte sich überlegen, ob er überhaupt richtig in der Gastronomie ist“, merkt er an.

Video: Britisches Restaurant gibt CO2-Fußabdruck bei seinen Gerichten an

Doch „Zum Ritter“ ist nicht nur das erste Restaurant aus Fulda, dass in den Genussführer aufgenommen wurde, sondern auch das erste bio-zertifizerte. Das Schöne an der Teilzertifizierung ist für den 36-jährigen, dass immer neue Produkte mit in das Zertifikat aufgenommen werden können.

Sowohl beim Bio-Zertifikat als auch bei der Aufnahme in den Slow-Food-Genussführer geht es für Sporer darum, die Arbeit, die hinter den Auszeichnungen steckt, publik zu machen. „Natürlich hoffe ich auch auf mehr Gäste, die vom Slow-Food-Konzept überzeugt sind, aber in erster Linie geht es darum, zu verdeutlichen, dass wir regional einkaufen und gute Produkte verwenden.“

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