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Rettungsdienst-Einsatz: Hitze setzt Schülern bei Bundesjugendspielen zu - „Wir sind schockiert“

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Das Stadion in Fulda im Sportpark Johannisau wird nahezu neu gebaut. 20 Millionen kostet das Projekt mit dem Ziel Regionalliga-Fußball für die SG Barockstadt.
Bei Bundesjugendspielen im Stadion Johannisau - hier ein Archivbild vor dem Umbau - hatten am Donnerstag mehrere Kinder Kreislaufprobleme beziehungsweise Hitzeerschöpfungen. © Wolfgang Habermehl

Zu einem größeren Rettungseinsatz ist es am Donnerstag (30. Juni) im Fuldaer Stadion gekommen. Dort hatten mehrere Schüler bei Bundesjugendspielen mit der Hitze zu kämpfen.

Update vom 1. Juli, 9.32 Uhr: Zum Rettungseinsatz am Donnerstag hat sich nun auch die Schülervertretung geäußert. „Als Schülervertreter sind wir schockiert, schockiert, aber leider nicht überrascht. Nicht das erste Mal hören wir von Problemen im Umgang von Schulen mit großer Hitze“, betonten Moritz Bindewald (Kreisschulsprecher) und Sophie Wehner (Stadtschulsprecherin) gegenüber unserer Zeitung.

„Die Berichte sollten ein Weckruf sein aktiv zu werden. Die Gesundheit von Schülerinnen und Schüler steht immer an erster Stelle, auch wenn es schade ist auf ein Event wie die Bundesjugendspiele im Zweifel verzichten zu müssen“, erklären die beiden Schulsprecher mit Nachdruck. Aus diesem Grund raten die beiden dringend, die Bundesjugendspiele nicht in die heißen Sommermonate zu legen.

Update vom 30. Juni, 18.46 Uhr: Die Stadt Fulda hat in einer neuen Pressemitteilung weitere Angaben zum Einsatz am Stadion gemacht. Demnach stammen die betroffenen Schüler aus den Klassenstufen 5 bis 7.

Kettenrektion sorgte offenbar für Rettungswagen-Einsätze

Wie die Stadt berichtet, hatten Lehrkräfte den Rettungsdienst gegen 11.15 Uhr alarmiert. Allerdings sei es zu diesem Zeitpunkt nicht um gesundheitliche Beschwerden von Teilnehmenden an den Bundesjugendspielen gegangen, berichtet die Stadt: „Sondern um eine gesundheitlich vorbelastete Person, die als Zuschauerin teilnahm und über unklare Symptome klagte, die abgeklärt werden sollten.“

Im Zusammenhang mit dem Eintreffen des ersten Rettungswagens habe es dann offenbar eine Art Kettenreaktion gegeben, die zum Eintreffen weiterer Rettungswagen führte. „Mehrere Schülerinnen und Schüler klagten dabei wohl über die unten erwähnten Kreislaufbeschwerden und Hitze-Beschwerden“, heißt es in der Mitteilung. Wer allerdings die zusätzlichen Rettungswagen alarmiert hat, ist noch unklar.

Außerdem teilt die Stadt mit, dass die Schulleitung der betreffenden Schule Wert auf die Feststellung lege, dass die Bundesjugendspiele bereits vor dem Einsatz mehrerer Rettungswagen um die Mittagszeit abgebrochen worden waren. Erfrischungsgetränke seien in ausreichender Menge für alle Schülerinnen und Schüler verfügbar gewesen.

Fulda: Rettungsdienst-Einsatz - Hitze setzt Schülern bei Bundesjugendspielen zu

Erstmeldung vom 30. Juni, 17 Uhr:

Fulda - „Wegen Kreislaufproblemen beziehungsweise Hitzeerschöpfung mussten heute zehn Kinder am Rande von Bundesjugendspielen im Fuldaer Stadion vom Rettungsdienst behandelt werden“, berichtet die Stadt Fulda in einer Pressemitteilung.

Mehrere Kinder hätten nach einer Laufdisziplin über Kreislaufprobleme geklagt. Daraufhin wurde die Leitstelle informiert. Insgesamt fünf Rettungswagen waren im Einsatz. (Lesen Sie auch: Fulda: Juni war „extrem trocken“ - Natur und Wildtiere leiden unter der Hitze)

„Sieben Schülerinnen und Schüler wurden nach der Behandlung durch den Rettungsdienst von ihren Eltern abgeholt“, berichtet die Stadt. Zur weiteren Beobachtung seien drei Kinder vorsorglich ins Krankenhaus gekommen. Die Bundesjugendspiele der betreffenden Schule wurden abgebrochen.

„Wir nehmen die Angelegenheit sehr ernst und wünschen den betroffenen Schülern gute Genesung“, heißt es aus dem Staatlichen Schulamt Fulda. Allerdings sei es noch zu früh, nähere Aussagen zu den Vorfällen zu treffen. Dazu müssten die Umstände geprüft und aufgearbeitet werden.

Generell gelte die Vorgabe, dass Unterricht – bei großer Hitze – „der Wetterlage angepasst“ zu gestalten sei. Das gelte auch für den Sportunterricht.

Das Portal Osthessen-News hatte zuerst berichtet und von zehn kollabierten Schülern geschrieben. (lio, au)

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