Die FDP-Fraktion der Stadtverordnetenversammlung hatte ihre bisherige Vorsitzende Andrea Willing – sie ist die dritte Flugblatt-Autorin – aus der Fraktion ausgeschlossen. Willing legte jedoch ihr Mandat nicht nieder. Sie bleibt daher – fraktionslos – Mitglied der Stadtverordnetenversammlung.
Auslöser der Debatte war ein Flugblatt, in dem das Tanner Trio einen Zusammenhang zwischen der Präsenz der Klienten der Tanner Diakonie im Ortskern und der rückläufigen Entwicklung im Fremdenverkehr hergestellt hatte. In dem Text war von einer „Sonderwelt“ die Rede.
Langjährige Gäste kehrten dem Luftkurort den Rücken, „weil gerade im Marktplatzbereich eine Konzentration von Touristen und Betreuten des Diakoniezentrums vorliegt und Berührungspunkte unausweichlich sind“, heißt es in dem Flugblatt. Diese Situation könnten und wollten manche Besucher nicht aushalten, schrieb das Trio.
Das Papier löste in Tann, Fulda und der Region, aber auch überregional eine Welle der Empörung aus. Die drei Kommunalpolitiker wurden vielfach zum Rücktritt aufgefordert. Sie schwiegen lange zu den Vorwürfen. Kürzlich schrieben sie im Gemeindeblättchen, dem „Tanner Stadtanzeiger“: „So weit unsere Worte missverständlich waren, bitten wir um Entschuldigung.“
Man habe keineswegs etwas gegen die Präsenz von Behinderten in Tann. Die drei Kommunalpolitiker machten sich in dem Text dafür stark, die Behinderten stärker in den dörflichen Stadtteilen anzusiedeln und Tanns Innenstadt durch neue Geschäfte zu beleben.