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RhönEnergie investiert 4,5 Millionen Euro in Wasserwerk in Frankfurter Straße

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Von: Volker Nies

Wasserwerk in der Frankfurter Straße
Mit großem Aufwand und einem drei Meter hohen Becken verdoppelt die RhönEnergie Fulda derzeit die Speicherkapazität ihres Wasserwerks in der Frankfurter Straße. © Volker Nies

Ein großer Teil der Fuldaer Innenstadt bekommt sein Trinkwasser aus dem Wasserwerk in der Frankfurter Straße. 7,3 Millionen Liter fließen von hier aus jeden Tag durch die Leitungen. Das Speichervolumen des Wasserwerks – des größten der RhönEnergie – wird jetzt verdoppelt. 

Fulda - Die RhönEnergie investiert 4,5 Millionen Euro in mehrere Teilprojekte: Das Wasserwerk erhält als Anbau an das bestehende Gebäude einen zusätzlichen Bau, einen weiteren Wasserspeicher, drei neue Pumpen und eine Fotovoltaikanlage. Der Autofahrer auf der Frankfurter Straße in Fulda bekommt von den Aktivitäten nicht viel mit, denn die Bauarbeiten laufen von der Straße aus gesehen hinter dem 1958 errichten Wasserwerk ab.

Fulda: RhönEnergie investiert 4,5 Millionen Euro in Wasserwerk

Im Wasserwerk durchläuft das Brunnen-Wasser aus der Fulda-Aue und aus Fulda-West einen mehrstufigen Veredelungsprozess. In der Anlage wird das Trinkwasser für 40.000 Einwohner der Stadtregion entsalzt, entsäuert, desinfiziert und dann ins Leitungsnetz gepumpt – von drei große Netzpumpen. Die Pumptechnik ist mittlerweile 15 Jahre alt und wird nun komplett erneuert.

Die neuen Pumpen verbrauchen 17 Prozent weniger Strom als ihre Vorgänger, und sie bekommen ihre elektrische Energie in Zukunft zu einem großen Teil von oben – von der Sonne. Auf dem jetzt errichteten neuen Gebäude wird eine Fotovoltaikanlage installiert. (Lesen Sie hier: 100 Millionen Euro für erneuerbare Energien: RhönEnergie investiert in Erzeugung von sauberem Strom)

Zugleich lässt der Versorger einen zweiten Reinwasserbehälter bauen. Bislang können in dem Wasserwerk 550 Kubikmeter gespeichert werden. Jetzt baut die RhönEnergie einen zweiten, gleich großen Reinwasserbehälter. „Wir investieren hier in die Versorgungssicherheit der Stadtregion“, erläutert RhönEnergie-Projektleiter Stefan Bleuel (36).

550 Kubikmeter Trinkwasser, das ist eine gewaltige Menge. Aber aus dem Wasserwerk werden auch 360 Kubikmeter ins Netz gepumpt – pro Stunde. „Selbst wenn wir keinen Wasserverbrauch hätten, müsste das Wasser aus Hygienegründen nach spätestens 48 Stunden wieder aus dem Behälter abfließen“, erklärt der Projektleiter. Am Tag gibt das Wasserwerk Fulda durchschnittlich 7,5 Millionen Liter ab. Damit könnte man das Schwimmbecken im Sportbad Ziehers mehr als fünfmal komplett füllen.

Wasserwerk in der Frankfurter Straße: Speichervolumen wird verdoppelt

Damit der Wasserspeicher immer gut gefüllt bleibt, fließt Wasser aus Quellen und Brunnen, zum großen Teil aus dem Biosphärenreservat Rhön, und Hochbehältern nach. Der neue Wasserspeicher, der sich direkt neben dem Fulda-Kanal befindet, ist 23 Meter lang, zwölf Meter breit und drei Meter hoch. Für den Bau werden 600 Kubikmeter Beton und 145 Tonnen Stahl gebraucht.

Ein Vorratsbehälter für Wasser muss natürlich sauber sein. Das wird schon bei den Bauarbeiten berücksichtigt. Die Bauarbeiter, die das zukünftige Innere des Beckens betreten wollen, müssen andere Schuhe als auf den übrigen Teilen der Baustelle tragen. Die Oberfläche des Beckens ist bereits durch eine Spezialbehandlung glatt poliert. Damit die Oberfläche auch glatt und sauber bleibt, wird sie mit Folien abgedeckt. Gesteuert wird das Wasserwerk entweder aus der Leitzentrale in der Daimler-Benz-Straße oder dem eigenen Leitstand vor Ort.

Im gesamten Trinkwassernetz der RhönEnergie leben 80.000 Menschen. Es wird aus zehn Wasserwerken und 20 Hochbehältern versorgt.

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