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Nach mehr als 100 Jahren im Familienbesitz: RhönSprudel an ALMA Group verkauft

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Der Unternehmensstandort von RhönSprudel liegt zu Teilen auf Eichenzeller und zum Teil auf Ebersburger Gebiet.
Der Unternehmensstandort von RhönSprudel liegt zu Teilen auf Eichenzeller und zum Teil auf Ebersburger Gebiet. © RhönSprudel

Nach mehr als 100 Jahren im Besitz der Familie Schindel hat die RhönSprudel Gruppe mit Sitz in Ebersburg-Weyhers einen neuen Besitzer. Das teilt das Unternehmen am Mittwoch in einer Pressenotiz mit.

Fulda - Die RhönSprudel Gruppe hat einen neuen Besitzer. Dies teilt die Eigentümerfamilie Schindel im Anschluss an den Beurkundungstermin mit. Die Eigentümerfamilie verkauft demnach die RhönSprudel Gruppe mit ihren Mineralbrunnen RhönSprudel, Bad Liebenwerda und Spreequell an die französische ALMA Group.

Fulda: RhönSprudel verkauft - nach 100 Jahren im Familienbesitz

„Mit Erteilung der Genehmigung durch die zuständigen Behörden gehen die drei Standorte der RhönSprudel Gruppe in Ebersburg, Bad Liebenwerda und Berlin sowie ein 50-prozentiger Anteil an der Bauer Fruchtsaft GmbH einschließlich der Marken RhönSprudel, Bad Liebenwerda, Spreequell an die französische ALMA Group – einen der führenden Mineralbrunnenbetriebe Europas – über“, heißt es in der Mitteilung. (Lesen Sie auch: Fulda: Rhönsprudel-Gewerbesteuer sorgt für Zoff zwischen Gemeinden)

Alle Betriebe der RhönSprudel Gruppe werden laut Unternehmen weitergeführt und das Markengeschäft werde weiter ausgebaut. Auch die 621 Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben. „Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den drei Standorten werden übernommen und die aktuell bestehenden Verträge und getroffenen Vereinbarungen behalten ihre Gültigkeit.“

Christian Schindel, Mitglied der bisherigen Eigentümerfamilie und bislang geschäftsführender Gesellschafter der RhönSprudel Gruppe, bleibe weiterhin in der operativen Geschäftsführung tätig und wird die Gesamtverantwortung der ALMA Group in Deutschland übernehmen.

Schindel: „Regionale und mittelständische Unternehmen haben es zunehmend schwerer“

Der Mineralbrunnen RhönSprudel befand sich seit mehr als 100 Jahren im Besitz der Familie Schindel, die aus einem einst kleinen Brunnenbetrieb die heutige RhönSprudel Gruppe mit Sitz in Ebersburg-Weyhers (Kreis Fulda) geschaffen hatte. Dort sind laut Unternehmen etwa 300 Mitarbeiter beschäftigt.

Der Entscheidung das in vierter Generation geführte Familienunternehmen zu verkaufen, sei den Geschwistern Natalie und Christian Schindel nicht leichtgefallen, wurde aber vor dem Hintergrund des schwierigen Marktumfeldes von beiden als beste Zukunftsoption für den Erhalt des Unternehmens gesehen.

„Die RhönSprudel Gruppe gehört heute zu den Top 10 der deutschen Mineralbrunnen und nimmt mit ihren Marken im jeweiligen Vertriebsgebiet eine führende Position ein. Trotz dieser sehr guten Marktstellung versuchen wir, auch aus Verantwortung unseren Mitarbeitern gegenüber, immer die Zukunft des Unternehmens im Blick zu haben. Gerade die aktuellen Entwicklungen des Marktes und der weltpolitischen Lage zeigen, dass regionale und mittelständische Unternehmen es zunehmend schwerer haben, sich zu behaupten“, erklärt Christian Schindel den Verkauf an das französische Großunternehmen mit 45 Produktionsstandorten in Europa.

RhönSprudel an ALMA Group verkauft - 621 Arbeitsplätze bleiben erhalten

Die Geschwister seien davon überzeugt, mit der ALMA Group einen starken und verlässlichen Käufer gefunden zu haben, der sowohl unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als auch unseren Marken eine verlässliche Zukunftsoption bieten könne. „Unsere Marken werden fortbestehen und deshalb betrachten wir die Veräußerung unseres Unternehmens nicht als Abschied, sondern als einen zukunftssichernden Schritt und große Wachstumschance“, sagt Christian Schindel weiter. 

Die ALMA Group ist ein französisches Familienunternehmen in vierter Generation, das an 45 Produktionsstandorten in Europa über 2100 Mitarbeiter beschäftigt. „Wir freuen uns sehr die RhönSprudel Gruppe mit ihren Marken in unserer Unternehmensgruppe begrüßen zu dürfen. Gemeinsam mit der Familie Schindel möchten wir deutschlandweit starke Marken führen und weiterentwickeln“, erklärt Luc Baeyens, CEO der ALMA Group. (sob)

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