Harald Persch vom Schulamt Fulda wies auf den Werdegang der studierten Philologin hin: Nach dem Abitur im Jahr 1974 an der Marienschule und dem Studium der Fächer Deutsch, Englisch und Politik für das Lehramt an Gymnasien kam sie über Umwege in der Erwachsenenbildung und am Goethe-Institut in Frankfurt zu ihrem Traumjob.
1991 wurde sie Studienrätin an der Richard-Müller-Schule, wechselte 1999 als Fachbereichsleiterin für Gesellschaftswissenschaften an die benachbarte Freiherr-vom-Stein-Schule und wurde 2004 schließlich Schulleiterin der RiMS. Dass der Weg steinig war und sie als erste Frau auf einer gymnasialen Schulleiterstelle im Bereich des Fuldaer Schulamts oft gegen Windmühle kämpfte, hoben gleich mehrere Redner hervor.
Launig tat das Studiendirektor Hubert Krah, der ebenfalls diese Woche in den Ruhestand verabschiedet wurde. Er zitierte amüsant aus Hümmler-Hilles erster Buchveröffentlichung „Deutsch für Spätaussiedler“ aus dem Jahr 1988, kam auf ihren „Schulhund Fussel“ zu sprechen und thematisierte auch ihren Kampf gegen diejenigen an der Schule, die selbst Anfang der 2000-er Jahre noch in alten Denkmustern verharrten und die „Philologen-Tante“ kritisch beäugten.
Dennoch, so sagte Hümmler-Hille sichtlich gerührt, habe sie, abgesehen von einer einzigen Situation, keine Sekunde ihrer Schulleiter-Zeit bereut. Schließlich hatte sie im vergangenen Jahr, als sie das Pensionsalter schon erreicht hatte, nochmal einen Antrag auf Verlängerung um ein Jahr gestellt. (Lesen Sie hier: 100 Jahre Winfriedschule in Fulda: Festakt mit Gottesdienst und zahlreichen Gästen)
In drei Talkrunden kamen Kolleginnen, Weggefährten und Politiker zu Wort, die das Bild von der außergewöhnlichen Schulleiter-Persönlichkeit immer detaillierter werden ließen. Kein schöneres Lob hätte es wohl geben können als das von Schülersprecher Carl Kraus (19), der eine Orchidee überreichte, woraufhin Hümmler-Hille versprach, sie werde mit ihrem grünen Daumen dafür sorgen, dass diese bestimmt zwei, drei Jahre blühe. Darauf Kraus: „Wenn Sie sich nur halbwegs so gut um diese Orchidee kümmern, wie sie sich um ihre Schüler gekümmert haben, dann hält die Orchidee sicher genauso lang, wie Sie Schulleiterin waren – 18 Jahre.“