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„Ein verdammt guter Sommer“: 118.500 Zuschauer besuchten „Robin Hood“

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Von: Anke Zimmer

Peter Scholz zieht Bilanz zum Musical „Robin Hood“ in Fulda
Am Ende wird „Robin Hood“ dramatisch, denn es kommt zum finalen Kampf zwischen dem Titelhelden (am Boden: Mark Seibert) und seinem Gegenspieler Guy von Gisbourne (Thomas Hohler). © Charlie Rolff

Mehr als 170 Shows, 118.500 verkaufte Tickets, eine Auslastung von 95 Prozent: Die Bilanz der ersten Spielzeit von „Robin Hood“ kann sich sehen lassen. Produzent Peter Scholz ist „sehr zufrieden“, wie er im Gespräch erklärt. 

Fulda - Abschied vom Sherwood Forrest: Am Sonntag geht die letzte Aufführung des Musicals „Robin Hood“ über die Bühne des Fuldaer Schlosstheaters. Damit endet eine Sommersaison, die so lang wie erfolgreich war. „Das war nicht unbedingt zu erwarten“, sagt Peter Scholz, Produzent der Fuldaer Musicalschmiede spotlight, der sich umso mehr freut, während er Bilanz zieht.

Fulda: Bilanz von Musical „Robin Hood“ - 118.500 Tickets verkauft

Seit Anfang Juni kämpfen die Merry Man unter ihrem Anführer Robin Hood im Schlosstheater für Freiheit und Gerechtigkeit. Das Stück mit der Musik von spotlight-Komponist Dennis Martin und Weltstar Chris de Burgh, der übrigens sieben Shows besucht hatte und stets von den Gästen groß gefeiert wurde, hat sich in den viereinhalb Monaten wachsender Beliebtheit erfreut. „Über einen solchen Zeitraum hat sich auch der Effekt der Mund-zu-Mund-Propaganda niedergeschlagen“, so Scholz.

Bis zuletzt seien Gäste – nicht nur aus der Region – gekommen, die von anderen Besuchern von dem Stück erfahren hätten. Und: „Es gab jede Menge Repeater.“ So nennt er Wiederholungstäter. Fans, die gleich mehrfach kamen. Spitzenreiter dürfte eine Frau aus Köln sein. „Die war 35 Mal in dem Stück“, so Scholz. „Das sagte sie mir im August, und dass sie noch ein paar Mal kommen wollte.“ (Lesen Sie auch: „Alles ins Kill“: Bezirksmeisterschaften im 3D-Bogenschießen mit prominentem Gast)

118.500 verkaufte Tickets bei über 170 Shows – die Auslastung beträgt damit rund 95 Prozent. „Das Experiment ist geglückt“, sagt der Produzent. Denn selbstverständlich sei es nicht gewesen, dass so viele Zuschauerinnen und Zuschauer den Weg in das Theater gefunden hätten. „Aber unsere Kunden haben uns vertraut.“ Es sei auch nicht allein die Qualität des Stücks gewesen, die dazu beigetragen habe. „Keine einzige Vorstellung musste ausfallen“, sagt Scholz. Und schmunzelt. Denn das sei mitunter ein ordentlicher Kraftakt gewesen.

„Robin Hood“ in Fulda: Frau aus Köln besucht Musical 35 Mal

„Zu Beginn hatten wir eine heftige Corona-Welle im Ensemble“, berichtet er. Da mussten innerhalb kürzester Zeit Umbesetzungen stattfinden. „Zwischendurch spielten wir auch mit fünf Mann weniger.“ Gelungen sei dies, weil nicht nur von vornherein alle Rollen mehrfach besetzt worden waren – als Robin zum Beispiel standen Mark Seibert, Friedrich Rau, Sascha Kurth und Dennis Henschel auf der Bühne –, sondern auch, weil während der Spielzeit Rollen neu verteilt wurden. Auch hinter den Kulissen habe es bei Engpässen „eine tolle Kooperation“ mit allen Beteiligten gegeben.

Auf die Shows allein führt Scholz den Erfolg allerdings nicht zurück. „Das Gesamtpaket stimmte einfach.“ Soll heißen: Die Kartenpreise seien im Vergleich zu anderen Musicals moderat, das renovierte Schlosstheater habe den Besuch sehr angenehm gemacht, und Fulda habe sich von seiner Schokoladenseite gezeigt. „Nach einer Show konnten die Gäste noch essen oder in eine Bar gehen, und zwar nicht nur freitags und samstags, sondern auch unter der Woche.“ So sei zudem viel Geld in Fulda gelassen worden, sagt er und verweist damit auf die wirtschaftliche Relevanz von Kultur.

Video: „Robin Hood“ steht endlich auf der Bühne - Szenen aus dem Stück

Nicht zu vergessen: Nach jeder Vorstellung wurden Spenden gesammelt. „In diesem Jahr kamen wegen der langen Spielzeit 240.000 Euro zusammen“, freut sich der Produzent. Die Gelder werden verschiedenen Hilfsorganisationen zur Verfügung gestellt, darüber wird noch zu berichten sein. „Das werden wir im kommenden Jahr natürlich nicht erreichen.“

2023 nämlich wird es „nur“ 80 Vorstellungen geben, der Vorverkauf dafür hat am Donnerstag begonnen. Im Winter ist „Robin Hood“ noch in Hameln zu sehen. „Hoffentlich weiterhin ohne Corona-Auflagen“, sagt Peter Scholz noch. Eine Prognose sei aber nicht möglich. Alles in allem ist und bleibt er euphorisch. „Das war ein verdammt guter Sommer. Und deswegen freuen wir uns schon riesig auf 2023.“

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