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Sanierung der Abfalldeponie in Bronnzell in diesem Jahr geplant

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Von: Andreas Ungermann

Deponie Bronnzell
Die einstige Hausmülldeponie – rechts der Eichenzeller Straße – soll in diesem Jahr saniert werden. © Felix Weigl

Unmut hat sich jahrelang gegen die geplante Sanierung der Abfalldeponie im Süden von Bronnzell geregt. Seit einer Weile ist es jedoch ruhig geworden um das Projekt. Das heißt jedoch nicht, dass es vom Tisch ist – im Gegenteil.

Bronnzell - Bereits 1993 hat das Regierungspräsidium Kassel die Stadt Fulda zur Sanierung der einstigen Hausmüllhalde bei Bronnzell verpflichtet, um den Eintrag von Schadstoffen in das Grundwasser und den Austritt von Gasen zu verhindern. Zunächst seit Frühjahr 2022, dann nach korrigiertem Zeitplan ab Herbst 2022 hätten die Lastwagen mit dem Deckmaterial im Süden von Bronnzell anrollen sollen.

Fulda: Sanierung der Abfalldeponie in Bronnzell in 2023 geplant

Passiert ist das bislang jedoch noch nicht. „Tatsächlich sind wir bei der Deponiesanierung etwas später dran als geplant, aber bei so einem großen Projekt geht Sorgfalt vor Geschwindigkeit“, erklärt die Pressesprecherin der Stadt Fulda, Monika Kowoll-Ferger.

Im März könnten die Arbeiten bei „bauoffenem Wetter“ demnach womöglich beginnen. Die Ausschreibung der eigentlichen Bauarbeiten wurde laut Stadtverwaltung noch vor Weihnachten veröffentlicht, „und es zeichnet sich eine große Resonanz regionaler wie auch überregional agierender Bauunternehmen ab“. Die Angebotseröffnung erfolgt Ende Januar, kündigt Kowoll-Ferger an.

Sofern es dann zu keinen unvorhergesehenen Verzögerungen komme, sei mit einem Abschluss der Arbeiten Ende 2024 zu rechnen. Einen konkreten Ablaufplan müsse jedoch die dann beauftragte Firma erstellen. In ihren früheren Prognosen war die Stadt Fulda bereits von einer Bauzeit von 12 bis 18 Monaten ausgegangen, während der mit 10 bis 15 Lkw-Anfahrten pro Tag zu rechnen sei. (Lesen Sie hier: Bunte Oberlichter und neue Toiletten: Bad Salzschlirfer Wandelhalle wird erneuert)

Kritisch gesehen wird das Projekt unter Bürgern aus zweierlei Gründen. Zum einen soll die Deckschicht auch mit kontaminiertem Erdaushub – sogenanntem Z1- und Z2-Material – aufgeschüttet werden. In Bronnzell wird durch das Abkippen eine gesundheitsschädliche Staubentwicklung befürchtet. Zum anderen befürchten Anwohner, dass bei Starkregenereignissen Teile der Deckschicht des voraussichtlich 9 bis 13 Meter hohen Erdhügels abgeschwemmt und durch den Fuldaer Stadtteil gespült werden könnten. Deshalb hatte sich in Bronnzell Protest gegen die Sanierung geregt.

2014 hatte das Regierungspräsidium die Pläne der Stadt Fulda genehmigt. Diese sehen vor, die einstige Deponie mit einer mineralischen Schicht gegen Oberflächenwasser abzudichten und Gase über ein Gasfenster am höchsten Punkt des Hügels abzuleiten. Ebenfalls seit 2014 gab es einen Rechtsstreit: Anwohner hatten Klage am Verwaltungsgericht eingelegt. 2020/2021 wurde das Vorhaben gerichtlich bestätigt. Bürger hofften jedoch – nach Ausschöpfung des Rechtswegs – bis zuletzt auf eine alternative Planung.

Die Stadt Fulda hält indes an ihren Plänen fest. „Die aktuelle Planung entspricht weiterhin der in der Informationsveranstaltung im Frühjahr 2022 vorgestellten. Es sind lediglich minimale Änderungen im Detail vorgenommen worden, die aber keinerlei Auswirkungen auf Hauptparameter wie Höhenlage, Abdichtungssystem etc. haben“, heißt es aus dem Stadtschloss auf Nachfrage.

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