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„Sanierung ist Vorzeigeprojekt“ - Wird der Schlossgarten zur Schaubaustelle?

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Von: Sabrina Mehler

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Könnte der Schlossgarten zur „Schaubaustelle“ werden? Plakate auf der Kaiserterrasse zeigen schon jetzt, wie es mal aussehen soll. © Paula Rosa Henkel

Welchen Mehrwert haben Fuldas Bürgerinnen und Bürger eigentlich von der Sanierung des Schlossgartens? Und könnte die Großbaustelle während der Landesgartenschau aufgehübscht werden? Über diese Fragen diskutierten jüngst die Stadtverordneten.

Fulda - Wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie und erkrankten Mitarbeiter, aber auch infolge einer komplexen Planung und einer unvorhergesehen Kampfmittelsuche haben sich die Arbeiten im Schlossgarten erheblich verzögert. Damit wird die Anlage, die wieder in ihrem ursprünglichen barocken Zustand hergestellt werden soll, voraussichtlich erst im Herbst dieses Jahres fertiggestellt – und nicht, wie zu Beginn der Arbeiten erhofft, rechtzeitig zur Landesgartenschau.

Fulda: Schlossgarten könnte für Landesgartenschau zur Schaubaustelle werden

Diese Tatsache war nun auch Anlass einer Anfrage von Ute Riebold von der Partei Die Partei in der Stadtverordnetenversammlung: „Abgesehen von der Ertüchtigung der Wasserversorgung der Brunnenanlagen, die allein nicht so einen hohen zeitlichen, finanziellen und baulichen Aufwand bedurft hätten: Welchen Mehrwert werden die Menschen dieser Stadt von dem erneuerten Schlossgarten haben – sobald er irgendwann wieder zugänglich sein wird?“

Stadtbaurat Daniel Schreiner (parteiunabhängig) nutzte die Gelegenheit, um ausführlich zu erklären, dass die aktuell stattfindende Rekonstruktion der Anlage in Verbindung mit einer neuen Brunnentechnik ein Vorzeigeprojekt sei, bei dem mehrere Zeitebenen parallel erlebt werden könnten: eine spätbarocke Gestaltung, Bäume aus dem späteren Landschaftsgarten und eine nachhaltige Brunnentechnik aus der Neuzeit.

Schreiner zur Seite sprangen zudem weitere Stadtverordnete, etwa Jutta Hamberger von den Grünen, die nicht nachvollziehen konnte, warum überhaupt nach einem Mehrwert gefragt werde. Zum einen werde mit der Umgestaltung nach den alten Plänen der Originalzustand wieder hergestellt und damit auch der Titel gefördert, den die Stadt Fulda trägt: Barockstadt.

„Damit wird ein Mehrwert nicht nur für diese Generation, sondern auch für folgende Generationen geschaffen.“ Überdies lobte Hamberger die zusätzlichen Rasenflächen in dem Park, die begehbar sind: „Da ist toll, wenn man sich hier niederlassen, sitzen, essen, trinken, ratschen kann.“ An Riebold gewandt fragte sie: „Wie viel Mehrwert wollen Sie denn noch für den Schlossgarten haben?“

Auch Thomas Bobke (SPD) betonte: „Im Schlossgarten musste irgendetwas passieren.“ Dass der Park nun aber Baustelle sei – und während der Landesgartenschau zahlreiche Touristen-Busse zwischen Dom und einer „potenziellen Muränenlandschaft halten werden – das sei „nicht schön“. Jetzt müsse man schauen, welche Möglichkeiten es gebe.

Bobke schlug zum einen vor, zu prüfen, ob dennoch eine Zuwegung möglich sei, um einigermaßen sicher und sauberen Fußes von der einen auf die andere Seite zu gelangen. Zum anderen regte er an, „eine Art Schaubaustelle“ zu schaffen. So könnten etwa Schilder aufgestellt werden, die zeigen, wie der Schlossgarten bald aussehen soll.

Hier konnte der Stadtbaurat allerdings schon Vollzug melden: Auf der Kaiserterrasse auf der Rückseite des Stadtschlosses würden die Pläne bereits jetzt abgebildet. Ob tatsächlich eine richtige „Schaubaustelle“ möglich sei, müsste mit dem Auftragnehmer der Bauarbeiten abgesprochen werden, hänge aber auch von der Sicherheit der Besucher ab.

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