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Neuer Firmensitz und Hotel: Schrimpf Group zieht aus dem Münsterfeld nach Lehnerz

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Von: Andreas Ungermann

Das Hotel hat 28 Zimmer – davon sechs barrierearm – und wird am 1. März eröffnet.
Das Hotel hat 28 Zimmer – davon sechs barrierearm – und wird am 1. März eröffnet. © Schrimpf Group

Die Schrimpf Group aus Fulda zieht in dieser Woche aus dem Münsterfeld nach Lehnerz um und nimmt dort die neue Firmenzentrale samt Ausstellungsfläche in Betrieb. Das ist aber nicht die alleinige Funktion des ungewöhnlichen Baus.

Fulda - Die Schrimpf-Group-Firmenzentrale wirft unweigerlich erst einmal eine Frage auf: Wie bitte lassen sich ein Unternehmenssitz, eine Lagerhalle, eine Ausstellung für Zäune und Tore mit einem Schulungszentrum und einem Hotel unter einem Dach verbinden? Wenn Geschäftsführer Martin Schrimpf sein Projekt erklärt und dabei ins Schwärmen gerät, dann erschließt sich jedoch, welche Idee und welch durchaus cleveres Geschäftsmodell er mit dem Gebäude in Lehnerz (Kreis Fulda) verfolgt.

Fulda: Schrimpf Group zieht aus dem Münsterfeld nach Lehnerz

„Am alten Standort im Münsterfeld sind unsere Räume aus allen Nähten geplatzt. Außerdem sind wir in Lehnerz besser erreichbar“, sagt Martin Schrimpf. Zwei Minuten zur Autobahnauffahrt sind es von der Marie-Curie-Straße aus. „Mitten in Deutschland. Die Lage könnte für unser Projekt nicht besser sein“, sagt der Geschäftsführer. Seine neue Firmenzentrale soll nämlich auch zur Anlaufstelle und zum Schulungszentrum werden. Neben der Bauelemente-Ausstellung, in der Schrimpf an Arbeitsstationen zeigen kann, wie sich Rolltore bewegen und auch reparieren lassen, ist die Akademie angeschlossen.

Bauelemente wie zum Beispiel Markisen, Rollläden, Garagentore, Alu-Lamellendächer, Sichtschutzsysteme und Zäune stehen in voller Funktion zur Verfügung. Im Neubau errichtet übrigens die Firma Krispol aus Polen, einer der größten Bauelemente-Hersteller Europas, ihre Deutschland-Niederlassung. Zudem kann hier beispielsweise der Einbau von Fenstern geübt werden.

Eben hier kommt die überraschende Kombination mit dem Hotel „Point 7“ ins Spiel. „Wir können jetzt bei Schulungen für durchreisende Vertreter oder Wiederverkäufer mitten in Deutschland gleich auch die Unterkunft bieten – und den Rahmen für den Smalltalk beim Essen oder an der Bar ebenfalls“, betont Schrimpf, der darauf setzt, dass die Gäste sich immer wieder in einem seiner 28 Zimmer einmieten.

Wochenends richtet sich sein Angebot dann an Touristen. Für sie sei der Standort zum Einstieg in Rad- und Motorradtouren optimal. Deshalb habe er auch auf eine qualitativ hochwertige Ausstattung Wert gelegt. Ausgesucht wurde diese von seiner Tochter Jennifer, die das „Point 7“ managt und als fünfte Generation in das 1885 in Hosenfeld gegründete Familienunternehmen einsteigt. „Sie hat außerdem die gesamte Farbgebung ausgesucht“, sagt Schrimpf.

Schrimpf-Group: Neuer Standort soll Netzwerk-Knotenpunkt werden

Der Standort sei für ihn so etwas wie ein Netzwerk-Knotenpunkt, an dem sich Kunden, Händler und Handwerker treffen und austauschen können. Auch die Berufsschulen der Region will er mit ins Boot holen. Außerdem sei in der Marie-Curie-Straße ein Zentrum als Technologieträger entstanden. Das gesamte Hotel ist dabei selbst ein Stück Ausstellungsraum, in dem Materialien und Bauelemente präsentiert werden.

Auf der Dachterrasse zum Beispiel, von der sich ein eindrucksvoller Blick über Fulda und die Rhön bietet. Dort hat Schrimpf die Möglichkeiten für Außen-Gastronomie und Party-Locations geschaffen und entsprechende Lamellendächer verbauen lassen. Das sei, so sagt er, auch einer der Gründe, warum der Standort trotz Corona, trotz Ukraine-Krieg und trotz Lieferengpässen nahezu in der vorgesehenen Zeit fertig geworden sei. Angepeilt war Ende 2022. Die Eröffnung steht nun für den 24. Februar an.

„Ich bin unter den Herstellern gut vernetzt und wir haben eben viele Elemente verbaut, die ohnehin zu unserem Portfolio gehören“, erklärt Schrimpf, der über die Investitionshöhe schweigt. Lediglich, dass es sich um einen Millionenbetrag handelt, die er in das Gebäude investiert hat, hatte er im Frühjahr 2022 zum Richtfest erklärt. Inklusive Hotel beschäftigt die Gruppe ab dem Wochenende rund 35 Mitarbeiter in Lehnerz.

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