S-Club in Fulda macht wieder dicht: Letzte Party steigt am Freitag

Es ist eine schlechte Nachricht für alle Partyfans - wenn auch eine absehbare: Der S-Club in Fulda schließt erneut die Türen. Ein letzter Tanzabend findet am Freitag statt.
Fulda - Es ist eine tragische Geschichte, die einer emotionalen Achterbahnfahrt gleichkommt: Mit dem Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 musste der S-Club in Fulda das erste Mal schließen. Die Zeit war vor allem von Ungewissheit geprägt. Keiner wusste so recht, wie lange diese Ausnahmesituation bestehen würde. Kehren wir nach ein paar Monaten wieder zu unserem normalen Leben zurück? Oder ist es das Aus für Partyszene und Co?
Im Sommer dann das böse Erwachen: Während Restaurants und Läden wieder öffnen durften, blieben die Clubs geschlossen. Prompt begann die Suche nach einer Alternativ-Lösung. Und wer suchet, der findet: Der S-Club schlug eine völlig neue Richtung ein - und eröffnete Fuldas ersten Selfie-Club. „Es werden keine Kunstwerke ausgestellt, sondern jeder Besucher wird selbst zum Darsteller, indem er sich vor und in fantasievollen Kulissen für die perfekte Aufnahme inszeniert“, fassten die Betreiber das Konzept zusammen, welches am 29. Oktober an den Start ging.
Fulda: S-Club macht wieder dicht - Letzte Party steigt am Freitag
Doch nur kurze Zeit später kam auch für den brandneuen Selfie-Club das Aus in Form eines neuen Lockdowns. Das teure Konzept brannte damit aus, bevor es überhaupt richtig zünden konnte. Trotz des herben Rückschlags blieben die Betreiber Jens-Ole Bolik und Clemens Neidert zuversichtlich und betonten: „Wir werden wieder da sein“.
Im Sommer 2021 kam es dann tatsächlich wie angekündigt: Aufgrund niedriger Inzidenzzahlen öffnete das Selfie-Museum erneut. Die Corona-Pause war erst einmal beendet. Doch der große Ansturm blieb aus. Die Sensation, die das neue Konzept im Vorjahr noch auslöste - und sogar TV-Teams von RTL und Hessenschau anlockte - war nicht mehr vorhanden. Eine neue Idee musste her. Und so spielte der S-Club mit dem Gedanken, auf Bar-Betrieb umzustellen.
Doch auch daraus wurde nichts, denn es folgte eine Nachricht, die alles veränderte: Die Clubs in Hessen durften wieder öffnen - mit 2G-Regeln und entspannterem Hygiene-Konzept. Aus diesem Grund öffnete auch der S-Club wieder seine Pforten und sah sich in der ersten Partynacht einem Ansturm gegenüber.
Der legendäre erste Tanzabend nach der Corona-Pause ist jetzt etwas über einen Monat her. Und schon folgt der - ebenfalls legendäre? - letzte Tanzabend. Denn der S-Club Fulda gibt über Facebook und Instagram bekannt, dass es wieder vorbei ist mit ausgelassenem Tanzen: „Weder 2G noch 2G Plus sind unter den aktuellen neuen Vorschriften für den S-Club denkbar. Bis auf Weiteres haben wir schweren Herzens alle Veranstaltungen abgesagt.“
S-Club in Fulda macht wegen vierter Corona-Welle nach fünf Wochen zu
Doch die Freude und Dankbarkeit über die kurze Öffnungsdauer sei dadurch nicht getrübt: „Die letzten fünf Wochen mit Euch waren einfach fantastisch, ja fast magisch“, verkünden die Betreiber. „Wir haben das in vollen Zügen genossen und wollten auch am letzten Wochenende mit 2G+ einfach nicht aufgeben.“ Doch die derzeitige Corona-Lage habe alles noch einmal in ein neues Licht gerückt.
„Deutschland steckt mitten in der (vorhersehbaren) vierten Corona-Welle. Die Zahlen sind oben und die Intensivstationen überfüllt. Unsere Solidarität gilt nun selbstverständlich den Personen, die gerade in den Krankenhäusern arbeiten, um Menschenleben zu retten“, äußern sich die Betreiber zu der Situation.
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Kurz vor der bevorstehenden Pause soll allerdings noch einmal ordentlich gefeiert werden. „Einen letzten Tanz mit Euch wollen wir uns nicht nehmen lassen“, schreiben Bolik und Neidert bei Facebook. Los geht es am Freitag um 22 Uhr mit einem „tosenden Abschied in den nächsten Club-Lockdown“.
An ein endgültiges Aus für den S-Club glauben die Betreiber aber immer noch nicht. „Dass wir Comeback können, haben wir eindrucksvoll bewiesen“, versichern sie, und untermauern das Ganze mit den Hashtags #sclubwillbeback und #comebackstronger.