Der Prüfantrag ließ Bürgermeister Zentgraf aus Künzell (Kreis Fulda) jedoch nur mit dem Kopf schütteln: „Manchmal frage ich mich, ob es überhaupt noch Realismus gibt – oder sind wir nur noch im Idealismus unterwegs?“ Die Gemeinde könne kein zentrales Feuerwerk organisieren, wetterte er: „Wir haben dafür kein Geld im Haushalt und kein Personal.“
Es werde immer deutlicher, dass sich die Partei der Grünen „immer mehr zur Verbotspartei entwickelt, auch auf kommunaler Ebene“. Zwar fügte Zentgraf selbst hinzu, dass der Antrag kein Verbot formuliert, sondern dass es eher um einen Verzicht auf ein eigenes Feuerwerk gehe. Sinnvoll sei ein Gemeinde-Feuerwerk trotzdem nicht.
Es müssten dazu zahlreiche Fragen geklärt werden, erinnerte Zentgraf: Gibt es nur ein einziges Feuerwerk und was ist mit den Ortsteilen? Wer soll das bezahlen? Wer soll das betreuen, und welche Mitarbeiter sollen sich darum kümmern? Wie viele Leute kommen? Wo ist der Ausrichtungsort? Braucht es eine bestimmte Verkehrsführung? Gibt es ein Rahmenprogramm? Benötigen wir eine Verköstigung, eine sanitäre Einrichtung? Ist ein Sicherheitsdienst notwendig? All das sei ein viel zu hoher Aufwand.
Ähnliches Unverständnis äußerte Philipp Kratzer von der FDP: „Wir erleben mal wieder, wie sich die Grünen den Staat vorstellen – mit einem staatlich orchestrierten Spaß-Feuerwerk.“ Dabei unterschätze die Fraktion, worum es an Silvester gehe: „Das Ziel ist für viele nicht nur das Betrachten, sondern auch selbst zu böllern und selbst ein Feuerwerk zu zünden.“ Das sei ein Ausdruck dafür, auch mal „auf Rationales zu verzichten und Geld zu verfeuern“.
Nun aber solle stattdessen die Gemeinde „das Geld der Bürger verfeuern“. Ein solches „staatsfinanziertes Feuerwerk“ sei „fern aller Realität“. Anstatt zu böllern, solle die Gemeinde lieber Kitas, bessere Straßen und Sportplätze bauen. Der Antrag wurde bei einer Enthaltung, fünf Ja-Stimmen und 29 Nein-Stimmen mehrheitlich abgelehnt.