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Silvia Hillenbrand gibt Vize-Vorsitz im Hospiz-Förderverein an Maria Litmeyer ab

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Von: Hartmut Zimmermann

Wechsel im Kernvorstand des Hospiz-Fördervereins
Wechsel im Kernvorstand des Hospiz-Fördervereins: Maria Litmeyer (Zweite von links) hat den stellvertretenden Vorsitz von Silvia Hillenbrand übernommen. Weiterhin mit im Team: Martin Hoogen (links) und Michael Brand. © Verein

Wechsel im Kernvorstand des Hospiz-Fördervereins Lebenswert: Nach sechs Jahren hat die stellvertretende Vorsitzende Silvia Hillenbrand (75) das Amt an Dr. Maria Litmeyer (64) übergeben. Das Ziel der Arbeit bleibt: Unterstützen der Hospiz-Arbeit – weil Leben in jeder Phase wertvoll ist.

Fulda - Vor sechs Jahren hatte es nach dem Ausscheiden des damaligen Vorsitzenden Dr. Wolfgang Dippel für den Förderverein einen Neustart gegeben. Hillenbrand, frühere Landtagsabgeordnete und Ex-Bürgermeisterin von Großenlüder, hatte die Position hinter dem auch jetzt im Amt bestätigten CDU-Bundestagsabgeordneten Michael Brand. „Parteipolitik war in dieser Arbeit nie ein Thema“, betont Hillenbrand bei einem Gespräch in der Redaktion.

Fulda: Silvia Hillenbrand gibt Vize-Vorsitz im Hospiz-Förderverein an Maria Litmeyer ab

In diesem Gespann war die Aufgabenverteilung von vornherein klar: „Auch wenn Michael Brand bei den Vorstandssitzungen stets präsent und in alle aktuellen Entwicklungen einbezogen war, lag die praktische Arbeit eher bei mir“, berichtet Hillenbrand. Das sei aber keineswegs ein Grund zum Klagen – sie habe ja bewusst für den gewonnenen Freiraum nach der Berufstätigkeit eine erfüllende Aufgabe gesucht. Und die habe sie gefunden.

Hillenbrand zieht eine positive Bilanz ihrer beiden Amtszeiten und freut sich, dass der Verein seit 2016 von seinerzeit 116 auf nahezu 200 Mitglieder angewachsen ist. Und dann gib es noch eine größere Zahl: 300.000 Euro hat der Förderverein in den sechs Jahren weitergeben können. Denn fördern heißt auch bei der Hospizarbeit nicht zuletzt: Geld bereitstellen. Die Mittel fließen inzwischen zu großen Teilen in die ambulante Hospizarbeit der Malteser.

Es ist eine erfüllende Erfahrung, am Ende des Lebens bei den Menschen zu sein.

Silvia Hillenbrand und Maria Litmeyer, Hospizhelferinnen

Aber auch neuere Aufgabenbereiche wie der ambulante Kinderhospizdienst und die Trauerarbeit profitieren vom Wirken des Fördervereins. „Wir bekommen unsere Mittel auf drei Wegen“, erläutert Hillenbrand: Über die Mitgliedsbeiträge, über Spenden und über Benefizveranstaltungen.“ Dazu gehört beispielsweise das Weihnachtskonzert mit skandinavischer Musik, zu dem der Verein für Sonntag, 17. Dezember, in die St.-Paulus-Kirche in Fulda einlädt.

Hillenbrand nimmt mit Blick auf die der Palliativ- und Hospizarbeit gesellschaftliche Veränderungen wahr: „Als ich mich vor jetzt 13 Jahren zur Hospizhelferin ausbilden ließ, da war das Thema ,Sterben‘ weitgehend tabu. Heute treffen wir, wenn wir irgendwo einen Info-Stand haben, viele Interessierte, die etwas über die Angebote der Hospizarbeit erfahren wollen.“

Das Ziel bleibt: Hospizarbeit voranbringen

Doch nach zwei Perioden als Vize-Chefin hat Hillenbrand ihr Amt weitergegeben. „Alles hat seine Zeit“, so die 75-Jährige. Ihre Nachfolge hat Dr. Maria Litmeyer übernommen. Die 64-jährige Tierärztin leitet – noch – das Veterinäramt in der Vogelsberger Kreisverwaltung. Auch bei ihr geht es um Perspektiven und Aufgaben für den Ruhestand. (Lesen Sie hier: Offizielle Amtseinführung: Drei neue Klinikseelsorger für das Klinikum Fulda)

Die Hospizarbeit ist ihr nicht fremd: Sie ist, wie Hillenbrand, als Hospizhelferin ausgebildet. Beide Frauen begleiten Sterbende im Hospiz St. Elisabeth – und möchten diese Aufgabe auch fortführen. „Es ist eine erfüllende Erfahrung, am Ende des Lebens bei den Menschen sein zu dürfen. Da ist man froh, Zeit schenken zu können und lernt auch für sich Dankbarkeit“, sind sich die beiden Ehrenamtlichen einig.

„Ich war von der Anfrage aus dem Verein völlig überrascht“, so Litmeyer. Doch nach einer Woche Bedenkzeit habe sie zugesagt. Änderungen von jetzt auf gleich seien keineswegs geplant. „Ich gebe mir mal ein Jahr des Orientierens und Einarbeitens, dann kann ich eher sehen, ob und wo neue Akzente gefragt sind“, sagt Litmeyer.

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