Bauarbeiten an der Michaelskirche: Archäologen entdecken zwei menschliche Skelette

Im Zuge der laufenden Bauarbeiten an der Fuldaer Michaelskirche sind in den vergangenen Wochen zahlreiche Knochen sowie zwei nahezu vollständig erhaltene menschliche Skelette entdeckt worden.
Fulda - Die Funde wurden von der Fuldaer Stadt- und Kreisarchäologie freigelegt und gesichert, wie aus einer Pressemitteilung der Stadt Fulda hervorgeht. Außerdem seien Überreste einer alten Steinmauer entdeckt worden. Jetzt stehen weitere wissenschaftliche Untersuchungen zum Alter und zu möglichen Hintergründen an.
Fulda: Archäologen entdecken Skelette bei Bauarbeiten an Michaelskirche
Dass man bei den Arbeiten für den neuen Pflasterbelag auf dem Fuß- und Radweg auf dem Michaelsberg auf Knochen stoßen würde, war für die Stadt Fulda keine Überraschung: „Schließlich war die mittelalterliche Michaelskirche – eine der ältesten Kirchen Deutschlands und vor 1200 Jahren geweiht - ursprünglich die Friedhofskapelle des Fuldaer Benediktinerklosters“, heißt es. (Lesen Sie auch: 1200 Jahre Michaelskirche - Bischof Gerber feiert Festgottesdienst)

Das Gelände rund um die Kirche wurde nach Angaben der Stadt einst als Begräbnisstätte genutzt. Insbesondere seien hier über viele Jahrhunderte hinweg Mönche der Abtei beigesetzt worden. Die beiden fast vollständig erhaltenen Skelette kamen nun nahe dem heutigen Eingang der Michaelskirche zutage.
Beide Skelette lagen den Angaben zufolge auf dem Rücken. Während die eine Leiche offenbar sorgfältig abgelegt worden sei, habe sich das andere Individuum, schreibt die Stadt, in einer anscheinend unbequemeren Lage befunden: „Der Kopf lag deutlich tiefer als das Becken, und die Beine waren in einem ungewöhnlichen Winkel gestreckt.“
Steinmauer bei Ausgrabungen an der Michaelskirche in Fulda entdeckt
Abgesehen von diesen beiden Skeletten lassen sich alle anderen geborgenen Knochen keinen einzelnen Bestattungen mehr zuordnen.
Bei der jetzt freigelegten Steinmauer könnte es sich um eine ehemalige Friedhofsmauer oder auch um eine ehemalige Befestigung des Michaelsberges handeln. In welchem zeitlichen Zusammenhang Mauer und Skelettreste stehen, ist noch unklar. Naturwissenschaftliche Datierungen der Knochen sollen unter anderem dabei helfen, diese Frage zu klären, erläuterte Stadt- und Kreisarchäologin Milena Wingenfeld. (lio)