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Hydranten schnell und einfach warten - Kreis Fulda Vorreiter in Deutschland

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Die Hydranten im Kreis Fulda werden digitalisiert: Sebastian Klein, Nils Waschke, Adrian Vogler und Tom Gutzke präsentieren die Software zur Wartung.
Ab sofort digital: Sebastian Klein, Nils Waschke, Adrian Vogler und Tom Gutzke präsentieren die Software zur Wartung der Hydranten. © Lisa Laibach

Hydranten sind für die Brandbekämpfung wichtig. Dementsprechend müssen sie gewartet werden. Im Kreis Fulda läuft das fast komplett digital ab - eine Besonderheit in ganz Deutschland.

Kreis Fulda - Hydranten müssen regelmäßig gewartet werden, weil sie in puncto Brandbekämpfung eine ganz zentrale Rolle spielen. Im Landkreis Fulda läuft diese Wartung fast komplett digital ab. Das Projekt ist einmalig - und die Kommunen sind Vorreiter in ganz Deutschland.

Fulda: Neue Software zur Wartung von Hydranten präsentiert

„Mit der Digitalisierung der Hydranten wollen wir deren Wartung vereinfachen“, erläutert Dr. Tom Gutzke, Geschäftsführer der envi-systems GmbH (Ingenieurbüro für Umweltinformatik), der das Projekt im Landkreis umgesetzt hat. Wasserversorger und Feuerwehr sollen diesbezüglich über eine gemeinsame Plattform verfügen.

Bei der Plattform handelt es sich um GWM.cloud, die im Kreis seit 2011 im Dienst ist. Wasseranalysen werden seit diesem Zeitpunkt dort eingestellt und sind somit für Versorger, Gesundheits- und Landesamt einsehbar. Seit 2015 werden allen Bürgern aus dem kreis Fulda die Trinkwasseranalysen über das Bürgerportal Wasserqualität-Online zur Verfügung gestellt. (Lesen Sie hier: Höchste Auszeichnung der Jugendfeuerwehr: 53 Mitglieder erhalten Leistungsspange).

Das Projekt zur Wartung der Hydranten ist laut einer Pressemitteilung eine Weiterentwicklung der Plattform. 19 von 23 Kommunen beteiligen sich daran. Die Wartungen, Daten und Informationen werden online dokumentiert und sind somit digital für Wasserversorger und Feuerwehr einsehbar.

„Vorreiter und Antreiber ist die Gemeinde Neuhof“, erläutert Kreisbrandinspektor Adrian Vogler. Sie suchte nach Möglichkeiten, um die Daten der Wasserversorger und Feuerwehr zusammenzubringen. „Früher wurden Wartungen mit Zettel und Stift durchgeführt, dann an den Wasserversorger weitergeleitet, dort bearbeitet und gegebenenfalls Fehler oder Mängel behoben“, sagt Nils Waschke, stellvertretender Gemeindebrandinspektor in Neuhof. (Lesen Sie hier: Geringe Wahlbeteiligung: Neuhof wählt Heiko Stolz als Bürgermeister wieder).

Dabei sei es möglich, dass Vorgänge abhandenkommen. Mit der Digitalisierung könne man die Arbeit bündeln und effizienter zusammenarbeiten. Wenn die Feuerwehr die Wartung übernimmt, kann „sie nun mögliche Mängel direkt online einpflegen“, heißt es in der Pressemitteilung. Der Wasserversorger könne sich um die Reparatur kümmern.

„Die Digitalisierung der Wartung hat unsere Arbeit erleichtert“, erläutert Sebastian Klein, Netzmeister beim Zweckverband Gruppenwasserwerk Florenberg. „Wir werden informiert, wenn bei einer Wartung der Feuerwehr Mängel gemeldet werden.“

Mit einem Messgerät werden Druck, Durchfluss, Temperatur und Trübung aufgezeichnet und analysiert. Somit weiß die Feuerwehr, wie viel Löschwasser man aus dem Hydranten entnehmen könne und was sie erwarte - dazu zählt auch, wie der Schlauch am besten angeschlossen wird. (Lesen Sie hier: Sammeln und tauschen: Feuerwehr Fulda wird in eigenem Stickeralbum verewigt).

Der kreis unterstützt das Projekt mit 5000 Euro und 2000 Euro für Wartungsarbeiten. „Wir wollten damit den Kommunen zeigen, dass wir als Behörde hinter der Digitalisierung der Hydranten und damit hinter dem Projekt stehen“, erläutert Vogler. Zudem sollen QR-Codes angebracht werden, womit die Gemeinden die Hydranten besser warten können. (lwe)

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