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Kein verkaufsoffener Sonntag in Fulda: City-Marketing nennt Gründe

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Von: Volker Nies

Eine Frau mit Weihnachtseinkäufen geht am 22.12.2014 durch den Regen in Hamburg.
Shopping am Sonntag wird in diesem Jahr in Fulda nicht möglich sein. (Archivbild) © Malte Christians/dpa (Archivbild/Symbolbild)

In Fulda wird in diesem Jahr kein verkaufsoffener Sonntag mehr stattfinden. Das macht City-Marketing-Vorsitzender Reginald Bukel klar. In Kassel und Würzburg, Hünfeld, Burghaun und Alsfeld hingegen waren Sonntagsöffnungen der Läden jetzt möglich.

Fulda - Verkaufsoffene Sonntage sind seit Jahren ein wichtiges Marketinginstrument für Städte wie Fulda: Damit locken sie Kunden in die Stadt, die sonst nicht kommen würden. Geschäfte haben zudem die Möglichkeit, dem Internethandel etwas entgegenzusetzen, der immer an Sonntagen die höchsten Umsätze meldet.

Es gibt aber auch Kritik an der Ladenöffnung am Tag des Herrn: Gewerkschaften und Katholische Arbeitnehmerbewegung klagen oft gegen deren Genehmigung. Die Voraussetzung für eine Erlaubnis sind streng: Eine Ladenöffnung darf nicht ohne Anlass stattfinden. Und: Die Veranstaltung, die Anlass ist, muss mehr Menschen anziehen als die Ladenöffnung.

Fulda: Kein verkaufsoffener Sonntag - City-Marketing nennt Gründe

Wegen der Corona-Pandemie war eine Ladenöffnung an einem Sonntag bislang kein Thema in Fulda – auch nicht beim Verein City-Marketing, in dem der Innenstadt-Handel organisiert ist. „Bei der Mitgliederversammlung am Montag vor einer Woche haben wir über Verkaufssonntage im kommenden Jahr gesprochen, aber nicht über eine Öffnung in diesem Jahr“, berichtet Vorsitzender Reginald Bukel.

In den vergangenen Tagen hat sich die Diskussion aber verändert. Am vergangenen Sonntag öffneten unter anderem in den Innenstädten von Kassel und Würzburg die Läden. „Die beiden Städte, die durchaus vergleichbar mit Fulda sind, haben die Chance genutzt, ihre Innenstädte dadurch kräftig zu beleben“, sagt Bukel.

„Eine Sonntagsöffnung hätte auch dem Fuldaer Einzelhandel in diesem Jahr sicher geholfen. Allerdings: So schnell lässt sich keine Aktion auf die Beine stellen, die mehr Besucher anzieht als eine Ladenöffnung. Wegen der Pandemie ist langfristiges Planen in diesem Jahr sehr schwierig. Noch vor Wochen wäre die Organisation eines verkaufsoffenen Sonntags utopisch gewesen“, sagt Bukel.

Der Fuldaer Weihnachtsmarkt wäre zwar eine solche große Attraktion, doch als Aufhänger für eine Sonntagsöffnung kommt er nicht in Betracht: An Adventssonntagen erlaubt das Ladenöffnungsgesetz des Landes keine Öffnung.

Video: Einkaufen am Sonntag: Sollte das in Zukunft gehen?

Die Städte Kassel und Würzburg hingegen hatten Glück, dass am letzten Sonntag im Oktober ohnehin Feste gefeiert werden sollten, an die sich die Ladenöffnung „dranhängen“ konnte: In Kassel war es der „Casseler Freytag“ mit einem mittelalterlichen Spektakel am Friedrichsplatz bis hin zur Familienkirmes auf dem Königsplatz. In Würzburg fand die Allerheiligenmesse statt. Sie wurde sogar noch etwas vergrößert, damit der Verkaufssonntag rechtssicher stattfinden konnte.

Reginald Bukel hätte sich über einen Verkaufssonntag in diesem Jahr gefreut, aber jetzt blickt er voraus: „Ob mit oder ohne Sonntagsöffnung: Der Weihnachtsmarkt ist in jedem Fall eine Erfolgsgeschichte. Er lockt Interessenten aus einem weiten Umkreis in die Stadt.“ Am letzten Freitag im November, dem „Super Shopping Friday“, wollen die Händler den Rückenwind durch den Weihnachtsmarkt nutzen: Die Läden in der Innenstadt bleiben bis 20 Uhr geöffnet.

Im nächsten Jahr will City Marketing in jedem Fall wieder Verkaufssonntage auf die Beine stellen – und zwar gleich zwei: Die erste Sonntagsöffnung ist anlässlich des Stadtfestes Anfang Juli 2022 geplant, der zweite verkaufsoffene Sonntag soll dann voraussichtlich im Herbst stattfinden.

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