Wie bereits sein Vorgänger – der aus Fulda stammende Dr. Cornelius Bohl – verweist Fuhrmann auf den auf zehn Jahre geschlossenen Kooperationsvertrag. Dieser läuft noch bis 2027 und soll erfüllt werden, wie Bohl vor knapp drei Wochen bekräftigt hatte. (Lesen Sie hier: Viele Gespräche zur Zukunft des Frauenbergs - Hochschule Fulda als Partner?)
Der Provinzialminister gibt allerdings mit deutlichen Worten noch einmal zu bedenken: „Da die Baulast für die gesamte Immobilie Frauenberg bei uns Franziskanern liegt – obwohl der Eigentümer der Bischof ist – und unsere personelle Situation schwierig ist, werden wir diesen Vertrag unter den aktuellen Bedingungen jedoch nicht über das Jahr 2027 fortsetzen können.“ Das bedeute, dass mit den unter anderem von antonius-Stiftungsratsvorsitzendem, Rainer Sippel ins Spiel gebrachten Parteien in den kommenden Jahren eine nachhaltige Zukunftsperspektive entwickelt werden müsse. „Sollte dies nicht gelingen, müssten sich die Franziskaner 2027 vom Frauenberg verabschieden“, konstatiert Fuhrmann.
Neben den Franziskanern und antonius hatten jüngst das Bistum – das selbst vor einer prekären Finanzsituation steht –, die Stadt und der Landkreis sowie die Hochschule Fulda bekräftigt, sich an den Verhandlungstisch setzen zu wollen. Die Gespräche, so erklärte Sippel, seien jedoch noch in einem sehr frühen Stadium. Mit dem öffentlichen Schulterschluss und den Medienberichten über die Zukunft des Ordens in Fulda sowie des Frauenbergs komme Bewegung in die Thematik, berichtet der Stiftungsratsvorsitzende.
Nach dem Provinzkapitel habe er bereits der neuen Leitung gratuliert und ihr für das Wirken alles Gute gewünscht. „Das war mir sehr wichtig, um eine persönliche Bindung und Vertrauen aufzubauen“, sagt Sippel, der weiterhin das Gespräch mit der Franziskaner-Leitung um den neuen Provinzminister Markus Fuhrmann suchen will. „Dazu habe ich die Brüder bereits zu uns nach Fulda eingeladen, um mit ihnen über die Zukunft des Frauenbergs aber auch das franziskanische Leben in Fulda im Allgemeinen zu sprechen“, erklärt Sippel gegenüber unserer Zeitung. In den Gesprächen müssten auf persönlicher Ebene Erwartungen ausgetauscht und vor allem Gemeinsamkeiten gesucht und gefunden werden.