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Mehr Geld für Investoren: Stadt Fulda fördert sozialen Wohnungsbau

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Von: Sabrina Mehler

Die Stadt Fulda fördert sozialen Wohnungsbau. (Symbolfoto)
Die Stadt Fulda fördert sozialen Wohnungsbau. (Symbolfoto) © Ole Spata/dpa

Die Stadt Fulda bemüht sich seit Längerem darum, für Menschen mit geringem Einkommen Mietwohnraum zu schaffen. In den Baugebieten in Haimbach und im Waidesgrund in Fulda etwa soll das gelingen. Potenzielle Investoren dürfen daher künftig auf höhere Zuschüsse hoffen – zulasten von Mietern.

Fulda - Die Stadt Fulda will die Mieten bei neuen Projekten im sozialen Wohnungsbau anheben. Statt einer Einstiegsmiete von 6 Euro pro Quadratmeter sollen Mieter bei künftigen Neubauvorhaben maximal 6,50 Euro zahlen. Für den ebenfalls geförderten Wohnungsbau für Menschen mit mittlerem Einkommen werden dann bei Einzug statt 8,10 Euro wie bisher 8,50 Euro Miete fällig.

Die Preise gelten für die Fuldaer Innenstadt, für die Stadtteile sollen „Einzelfallentscheidungen“ getroffen werden. Außerdem sollen die Zuschussbeträge für Investoren um 25 Prozent erhöht werden. Für die Änderungen müssen zwei Förderrichtlinien angepasst werden, die erst im April dieses Jahres beziehungsweise im September 2021 fortgeschrieben worden waren. (Lesen Sie auch: Zu wenig Sozialwohnungen? Wohlfahrtsverbände kritisieren: „Markt alleine regelt unsere Probleme nicht“)

Fulda: Stadt fördert sozialen Wohnungsbau - mehr Geld für Investoren

Damit will die Stadt der aktuellen „Negativentwicklung“ entgegenwirken. Tatsächlich haben steigende Kosten die Baupreise in die Höhe getrieben: Laut Statistischem Bundesamt sind sie 2022 so stark gestiegen wie seit 52 Jahren nicht mehr – und das schreckt nicht wenige Bauherren vor der Errichtung neuer Gebäude ab.

Das Thema wurde nun sowohl im Bauausschuss als auch im Haupt- und Finanzausschuss behandelt. Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) erklärte, dass es das Phänomen der hohen Baupreise schon vor dem Ukraine-Krieg gab, dieses sich aber seitdem „dramatisch verschärft“ habe. Dazu trage auch der Fachkräftemangel bei. „Es ist daher sinnvoll und erforderlich, die Sätze anzuheben, und wichtig, potenziellen Wohnrauminvestoren Sicherheit und Verlässlichkeit zu bieten.“

Gerade für die Baugebiete Waidesgrund in Fulda sowie in Haimbach habe ein solch klares Signal eine große Bedeutung, um Anreize zu setzen, Wohnraum zu schaffen.“ Der OB machte zudem deutlich: „Ich erwarte mir auch von Bund und Land neue Initiativen.“ Denn das Ziel der Bundesregierung sei weiterhin, pro Jahr 400.000 Wohnungen zu schaffen. Die Realität sehe derzeit anders aus: „Wir erleben bundesweit, dass Wohnungsbauprojekte gestoppt oder auf den Prüfstand gestellt werden und sich verzögern.“

Video: 400.000 neue Wohnungen - so soll das Ziel erreicht werden

Jonathan Wulff, Fraktionschef der SPD, erklärte: „Alles, was dem sozialen Wohnungsbau hilft, ist gut.“ Gerade angesichts der bevorstehenden Großprojekte in der Stadt sei die Zuschusserhöhung „unterstützenswert“. Gleichwohl erinnerte er an ein zentrales Anliegen, das seine Fraktion seit Jahren fordere: „Wir sind der Meinung, dass die Förderrichtlinie nicht ausreicht und möchten daher eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft.“

Im Bauausschuss hatte Stadtbaurat Daniel Schreiner (parteilos) berichtet, dass seit Beginn des Förderprogramms vor einigen Jahren bisher insgesamt 6,65 Millionen Euro zur Verfügung standen. Investoren hätten davon rund 3,38 Millionen Euro abgerufen. Mit den Geldern seien bisher 261 Sozialwohnungen entstanden, und es werden noch weitere 165 entstehen.

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