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Höheres Volumen, besseres Ergebnis: Sparkasse Fulda blickt zufrieden auf 2022 zurück

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Von: Volker Nies

Bau Schmalnau
Bei der Finanzierung des Wohnungsbaus erlebte der Sparkasse ein Jahr mit zwei Gesichtern. © Volker Nies

Für die Sparkasse Fulda war das vergangene Jahr herausfordernd. Vorstandschef Uwe Marohn (55) zieht dennoch eine positive Bilanz: „Ich bin zufrieden mit 2022, auch wenn es ein anstrengendes Jahr mit vielen Unwägbarkeiten war.“ Das Institut konnte Volumen und Ergebnis steigern.

Fulda - Das dritte Corona-Jahr, der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, die teure Energie, eine hohe Inflation und der schnelle Anstieg des Zinsniveaus hätten die Menschen verunsichert und die Wirtschaft belastet.

Fulda: Sparkasse zieht positive Bilanz für das Jahr 2022

In dieser schwierigen Lage, so Marohn, sei die Sparkasse Fulda für die Region ein stabiler Wegbegleiter gewesen. Geschäftsvolumen und Ergebnis hätten sich positiv entwickelt. Marohn davon nicht überrascht: „Krisenzeiten sind Sparkassenzeiten. Die Menschen wenden sich dann verstärkt Finanzpartnern zu, die in ihren Augen zuverlässig, berechenbar und persönlich ansprechbar sind.“

Zur Ertragslage sagt der Sparkassenchef: „Mit einem leicht verbesserten operativen Ergebnis und unserer komfortablen Kapitalausstattung konnten wir die bei einem Zinsanstieg üblichen vorübergehenden Belastungen bilanziell problemlos verarbeiten.“

Auch wenn sich die Nachfrage im Laufe des Jahres beruhigte, stieg das Kreditvolumen des osthessischen Marktführers um sieben Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. „Das war im Vergleich mit den hessischen Schwesterinstituten überdurchschnittlich“, sagt Christian Markert (50), im Sparkassenvorstand verantwortlich für das Privatkundengeschäft.

Das Geschäftsfeld der Immobilienfinanzierung habe 2022 zwei unterschiedliche Gesichter gezeigt: „Bis ins Frühjahr hinein verlief es sehr lebhaft; viele gewerbliche und private Investoren reagierten auf den Zinsanstieg und zurrten Finanzierungen fest, um sich die im ersten Quartal noch günstigen Konditionen zu sichern.“

In den Folgemonaten sei die Nachfrage dann deutlich zurückgegangen. Auf mittlere und lange Sicht bleiben die Perspektiven positiv, ist Markert überzeugt. „Wir erleben derzeit eine Atempause, aber die Region bleibt unverändert attraktiv – als Lebensmittelpunkt genauso wie als Standort für Unternehmen, Verbände und Behörden.“

Gestiegene Geldvermögen der Kunden als positive Entwicklung

Zu den positiven Entwicklungen zählt die Sparkasse auch das 2022 abermals gestiegene Geldvermögen ihrer Kunden. Sie hatten ihre Konten und Wertpapierdepots am Jahresende per saldo um fast 200 Millionen aufgestockt – und damit noch stärker als im Jahr davor. „Sinkende Realeinkommen führen offensichtlich nicht automatisch dazu, dass die Menschen insgesamt weniger sparen“, vermutet Markert. „Eher versuchen sie sich wohl vielfach erst einmal bei größeren Anschaffungen einzuschränken.“

Der unerwartet schnelle Anstieg des Zinsniveaus ist für Vorstandschef Uwe Marohn eine Rückkehr zur Normalität. „Mit den ersten Zinsschritten der Europäischen Zentralbank haben wir das Verwahrentgelt auf höhere Guthaben umgehend abgeschafft und sind jetzt froh, unseren Kunden wieder verzinste Geldanlagen anbieten zu können.“

Die Serviceleistungen rund um den Zahlungsverkehr wandern weiter in das Online-Banking. „Die Online-Kontoführung ist heute der Normalfall“, sagt Vorstandsmitglied Horst Habermehl (58). Die Sparkasse investiere viel Geld, damit ihren Kunden ihre Geldgeschäfte per App oder Internet rund um die Uhr gut geschützt und zuverlässig abwickeln können.

Sparkasse Fulda Vorstand
Sparkassenchef Uwe Marohn (Mitte) und die Vorstandsmitglieder Horst Habermehl (links) und Christian Markert sind mit vergangenen Geschäftsjahr zufrieden. © Robert Gross

Ergänzt um die Kompetenzcenter in Fulda und das Kundenservicecenter in Hünfeld, bleibe das Filialnetz deswegen von großer Bedeutung. „Die Beraterinnen und Berater dort geben der Sparkasse das persönliche Gesicht, das man von ihr erwartet.“ Das zeige sich auch bei Umfragen: Wenn Kunden eine persönliche Beratung erfahren, seien sie mit der Sparkasse besonders zufrieden.

Anfang April letzten Jahres hat die Sparkasse Fulda die Öffnungszeiten ihrer Filialen deutlich reduziert. Allerdings wurde in diesem Zuge keine Zweigstelle mit Mitarbeitern geschlossen. Zusätzlich wurde je ein Automaten-Standort in Fulda und in Hünfeld aufgegeben.

Beim Blick in die Zukunft sagt Marohn, die Erwartungen von Politik, Gesellschaft und Bankenaufsicht an ein nachhaltiges Sparkassengeschäft seien eine neue Anforderung. „Mit dem Anspruch der sozialen Nachhaltigkeit sind die Sparkassen in Deutschland groß geworden. Auch bei der anstehenden ökologischen Transformation werden wir unsere Kunden weiter gern begleiten.“

Bilanz 2022

Bilanzsumme:
4,303 Mrd. Euro (2021: 4,175 Mrd.)

Kreditvolumen: 2,102 Mrd. (1,960 Mrd)

davon gewerblich: 1,171 Mrd. (1,111 Mrd)

davon privat: 0,888 Mrd. (0,830)

Kundeneinlagen:
3,459 Mrd. (3,376 Mrd.)

Kundenzahlen:
Zahl Geschäftsgirokonten: 13 400 (13 300)
Zahl Privatgirokonten: 97 000 (95 000)

Filialen (inkl. Hauptstelle)
personenbesetzt: 30 (33)
SB-Filialen: 8 (6)

Mitarbeiter
695, davon Azubis:
(697, davon Azubis 35)

Quelle: Sparkasse Fulda

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