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Mega-Projekt der JUMO: Spatenstich für neues Werk im Industriepark West rückt näher

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Von: Jessica Baier

Der Bauantrag wird von Architekt Marco Schlothauer und JUMO-Gesellschafter Bernhard Juchheim unterschrieben.
JUMO ist einer der größten Arbeitgeber der Region. Seit Jahren ist geplant, ein neues Werk in Fulda-West zu bauen. Nun wurde der Bauantrag von Architekt Marco Schlothauer (links) und JUMO-Gesellschafter Bernhard Juchheim unterschrieben. © JUMO

Die Pläne gibt es schon lange, jetzt werden sie konkret: Das Unternehmen JUMO wird im Industriepark West ein neues Werk bauen. Der Bauantrag ist unterschrieben, Anfang 2023 sollen die Bagger rollen.

Fulda - „Der Bauantrag ist unterschrieben und beim Bauamt Fulda eingereicht“, vermeldet die Firma, die mit 1350 Mitarbeitern in Fulda zu den größten Arbeitgebern zählt.

Fulda: Spatenstich für neues JUMO-Werk im Industriepark West rückt näher

Der Spatenstich ist in Sicht, im ersten Quartal 2023 sollen die Arbeiten im Industriepark West bei Rodges beginnen. Dort ist das Unternehmen bereits seit 2013 im Besitz eines 100.000 Quadratmeter großen Grundstücks. JUMO gibt für den Neubau 48 Millionen Euro aus, dies sei nach dem jetzigen Planungsstand das Investitionsvolumen, teilt das Unternehmen per Pressemitteilung mit. Der Bau soll bis Dezember 2024 fertiggestellt werden.

120 Mitarbeiter sollen dort arbeiten. Neue Arbeitsplätze werden nicht entstehen, da es sich erst einmal um eine reine Produktionsverlagerung handele, erklärt JUMO auf Nachfrage unserer Zeitung. (Lesen Sie hier: Spatenstich in Eichenzell: Pappert baut „eine der modernsten Bäckereien Deutschlands“)

In der neuen Fertigungsstätte sollen neben der Temperatursensorproduktion auch der komplette Produktionsbereich für Druckmesstechnik und die dazugehörige Logistik untergebracht werden. Man werde dort nachhaltiger, effizienter und digitaler produzieren, da die Maschinen und Anlagen auf dem höchsten technischen Niveau sind, heißt es. Man könne dadurch weiter wachsen „und das Unternehmen so fit für die Zukunft machen. Gleichzeitig ist der neue Standort ein klares Bekenntnis zu Fulda und der Region“, erklärt das Unternehmen.

Eine Großinvestition in diesen Zeiten? Warum startet das Unternehmen das Projekt im Angesicht von Ukraine-Krieg und Energie-Krise? Der Neubau ist offenbar dringend notwendig. JUMO erklärt: „Die Bereiche Temperatursensoren und Druckmesstechnik wachsen überdurchschnittlich stark. Gleichzeitig sehen wir uns hier mit einem starken Kostendruck konfrontiert, dem wir durch weitere Verbesserungen der Produktionsprozesse Rechnung tragen müssen. Diese beiden Herausforderungen lassen sich an den bestehenden Standorten durch Umbauten nicht mehr wettbewerbsfähig bewältigen“, erklärt das Unternehmen. Das neue Werk ist das größte Infrastrukturvorhaben in der knapp 75-jährigen Firmengeschichte.

JUMO-Neubau in Fulda soll 48 Millionen Euro kosten

Die Unterzeichnung des Bauantrags nun durch Gesellschafter Bernhard Juchheim und Architekt Marco Schlothauer sei ein Meilenstein. Dazu waren alle verantwortlichen Planer und Bauunternehmer zu JUMO nach Fulda gekommen. „Der vertrauensvolle, partnerschaftliche Umgang und das Tempo haben mich in den vergangenen zehn Monaten positiv beeindruckt“, sagte Gesellschafter Bernhard Juchheim.

Geschäftsführer Dr. Steffen Hoßfeld und Gesamtprojektleiter Stefan Reith appellierten an die Partner, mögliche Hürden im Bauprozess kooperativ und ergebnisorientiert zu lösen. „Um den aktuellen Herausforderungen wie steigende Preise oder die Verfügbarkeit von Material und Personal zu begegnen, setzen wir auf eine integrierte Projektabwicklung“, erklärte Stefan Reith. Das heißt, dass Planer und ausführende Unternehmen an einem Tisch sitzen werden, um ein termin- und kostengerechtes Projekt zu realisieren. „Dieses Verfahren ist sehr innovativ und hat sich bis jetzt bewährt“, so Reith.

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