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SPD und Grüne wollen gesunde Ernährung an Schulen fördern - Woide verärgert: „Staat nicht überfordern“

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Von: Volker Nies

Gesundes Essen ist gut für die Seele
In der jüngsten Sitzung des Fuldaer Kreistags war die gesunde Ernährung von Kindern ein wichtiges Thema. (Symbolbild) © Jens Wolf/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

Der Kreistag möchte, dass die Schulen des Landkreises mehr tun, damit sich die Kinder gesund ernähren. Landrat Bernd Woide (CDU) warnte, man dürfe die Eltern nicht aus ihrer Verantwortung entlassen.

Fulda - Das Thema der gesunden Ernährung hatte die SPD mit einem Antrag auf die Tagesordnung der jüngsten Sitzung des Kreistags in Fulda gestellt. Die SPD sprach sich dafür aus, dass sich die beiden Ausschüsse für Bildung, Ehrenamt, Kultur und Brauchtum sowie Arbeit, Soziales und Gesundheit in einer gemeinsamen Sitzung mit dem Thema „Ernährung im Schulkontext“ befassen sollen.

„Dabei soll unter anderem diskutiert werden, ob an den Schulen des Landkreises vertraglich geregelt werden kann, dass ein ausreichendes Angebot für gesunde Ernährung in den Mensen der Schulen vorhanden ist“, sagte der Abgeordnete Mario Wagner. (Lesen Sie hier: Ernährungsexperte aus Fulda erklärt: Darum sind Veganer gesünder)

Fulda: SPD und Grüne wollen gesunde Ernährung an Schulen fördern

In der Sitzung solle der Landkreis ein Konzept vorstellen, wie sich dies umsetzen lassen könnte. „Im Mittelpunkt müssen dabei folgende Fragen stehen: Wie ist es zu realisieren, Essen aus regionaler und möglichst biologischer Produktion anzubieten? Welche Partner in der Region können eingebunden werden, also auch welche Landwirte, Lebensmittelhändler, Caterer? Wie muss die Schulstruktur beschaffen sein?“

Zukunftsstudie

Die Region Fulda hat vor einigen Wochen in den Wirtschaftsausschüssen von Stadt und Kreis Fulda eine Zukunftsstudie vorgestellt. Der Kreistag bittet die beiden Ausschüsse auf Antrag der FDP nun, über Folgen der Studie weiter zu beraten. Darin geht es besonders um die fünf Leitprojektideen Potential- und Machbarkeitsstudie CoWorking im ländlichen Raum; Initiative für ein Forschungs- und Transferzentrum Gesundheit und Lebensqualität in Fulda; Fachkräftebündnis- und strategie für die Region, Potential- und Machbarkeitsstudie Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsregion Fulda sowie Lern- und Erlebnisraum Sternenstadt Fulda/Sternenpark Rhön.

Zudem müsse in der gemeinsamen Ausschusssitzung besprochen werden, inwieweit der Landkreis Aufklärungsarbeit, etwa in Kooperation mit der Volkshochschule zum Thema gesunde Ernährung leisten könne. Die Grünen stellten einen gleichlautenden Antrag. Der Kreistag votierte einstimmig für beide Anträge.

Video: Früh übt sich: Gesunde Ernährung beginnt schon im Kindesalter

Landrat Bernd Woide (CDU) stellte sich nicht gegen die beiden gestellten Anträge, aber er hielt sie für insgesamt wenig zielführend. „Wir als Kreisausschuss können in den Ausschusssitzungen gern breit informieren. Wir haben schon einen sehr hohen Standard in der Schulverpflegung.“ Woide bemängelte aber: „Mir fehlt in der Diskussion ein ganz zentraler Begriff: das Elternhaus. Der Staat kann noch so viel erklären, doch das Vorbild der Eltern ist durch nichts zu ersetzen.“

Ihn ärgere, wenn dem Staat immer öfter die Zuständigkeit für Fragen übertragen werde, die nicht in dessen Arbeitsbereich gehörten: „Wir drängen den Staat zu sehr in die Verantwortung. Der Staat kann unterstützen. Mehr kann er nicht tun. Überfordern wir den Staat nicht mit unseren Wünschen.“

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