Plötzlich stehen Spielsachen auf dem Spielplatz - Wirbel um überraschende Spende

In der Gemeinde Petersberg haben sich manche Spielplätze verändert. Der Grund: Sie waren übersät mit Spielzeug. Nun hat die Gemeinde herausgefunden, wer dafür verantwortlich war.
Petersberg - Auf drei Spielplätzen in der Gemeinde Petersberg im Kreis Fulda sind mehrere Spielsachen verteilt worden. Es handelt sich um die Marbacher Plätze im Kirschgrund, Tromliedeweg und Himmelsacker. Dort lagen und standen plötzlich Kettcars, Traktoren und kleine Plastikformen, mit denen man im Sand spielen kann. In einem Facebook-Post hat die Gemeinde zunächst aufgerufen, dass die Spielsachen von den Personen, die sie abgestellt haben, bis Ende März entfernt werden sollen, da diese „nach DIN 1176 für den privaten Gebrauch vorgesehen sind“. Eine Aufstellung in öffentlich zugänglichen Bereichen „ist nicht zulässig“.
Fulda: Spielsachen auf Marbacher Spielplätzen sollen nun gespendet werden
Wenn sich ein Kind verletzt hätte, hätte die Gemeinde nicht die Haftung übernommen, da es sich um „loses Spielzeug“ handelte. Daher wären die Spielzeuge vernichtet worden, wenn sich niemand gemeldet hätte. Dies führte zu Unverständnis in den Kommentaren. Einige beschwerten sich über dieses Vorhaben und dankten sogar dem zunächst anonymen Spender.
Inzwischen hat die Gemeinde herausgefunden, dass Andreas Herzig die Spielsachen an den Spielplätzen abgelegt hat – nicht böswillig, sondern mit positivem Hintergedanken. Er habe die Aktion nicht abgesprochen, da er mit Ablehnung gerechnet habe. In einem Kommentar unter dem Facebook-Post der Gemeinde schreibt er: „Bitte nicht auf die Gemeinde Petersberg sauer sein, das war mein Fehler. Im Gegenteil, die Gemeinde findet diese Aktion zugunsten unserer Kinder auch gut und will mich unterstützen, soweit es machbar ist.“
Damit diese Unterstützung gelingt, treffen sich Gemeinde und Herzig und werden „verschiedene Möglichkeiten mit ihm besprechen, wie wir mit dem Spielzeug umgehen“, erklärt Pressesprecher Sebastian Kircher auf Anfrage unserer Zeitung.
Er überlegt, die Spielsachen an Kindergärten oder Schulen zu spenden. „Denkbar ist etwa, dass Spielkisten auf den Spielplätzen aufgestellt werden, in die die Sachen gelegt werden können. Wichtig ist, dass das Spielzeug nicht mehr kreuz und quer im öffentlichen Raum herumliegt, wo es Wind und Wetter ausgesetzt ist“, führt Kircher aus.
Gegenüber Radio FFH erklärt Herzig, dass er eine Anzeige bei E-Bay geschaltet und die Leute angeschrieben habe, die etwas zu verkaufen hatten. „Es waren einige dabei, die gesagt haben: ‚Ja, okay, das finde ich gut‘“, so Herzig. Eine Frau aus Burgsinn in Unterfranken habe ihm Spielzeug sogar vor die Tür gestellt. „Ich fand das ganz klasse“, erklärt er bei Radio FFH. Die Gespräche mit der Gemeinde verliefen gut – mit so positiven Reaktionen habe er demnach nicht gerechnet. (lwe)