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„Historischer Markstein“: Fulda hat erstmals mehr als 70.000 Einwohner

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Von: Eike Zenner

En Luftbild der Stadt Fulda.
Fulda von oben: Die Stadt hat erstmals mehr als 70.000 Einwohner. © Stadt Fulda/Bildstürmer

Erstmals in der Geschichte der Stadt Fulda hat die Einwohnerzahl die Marke von 70.000 überschritten. „Das ist wirklich ein historischer Markstein in der Geschichte der Stadt“, betont Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld.

Fulda - Im städtischen Melderegister waren zum Stichtag Dienstag, 12 Uhr, 70.011 Personen registriert. Damit hat Fulda erstmals mehr als 70.000 Einwohner. „Ein historischer Markstein“, sagt Oberbürgermeister Wingenfeld.

Fulda: Stadt hat erstmals mehr als 70.000 Einwohner

Zuletzt hatte die Stadt Fulda im Jahr 1995 eine Zehntausender-Marke übersprungen: Damals wuchs die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner im Laufe des Jahres auf mehr als 60.000. Allerdings hatte die Stadt diese Marke schon einmal im Zuge der Gebietsreform und der damit verbundenen Eingemeindung von 24 Stadtteilen im Jahr 1972 übersprungen; in der Folgezeit waren die Einwohnerzahlen jedoch bis zum Tiefpunkt mit 54.116 im Jahre 1987 rückläufig, wie die Stadt in einer Pressemitteilung schreibt.

„Seit 1987 hat die Stadt Fulda ihre Einwohnerzahl um mehr als 15.000 erhöht. Das ist eine ganz enorme Entwicklung, die nur vor dem Hintergrund der deutschen Wiedervereinigung sowie der segensreichen Anbindung der Stadt an das ICE-Netz der Bahn verstanden werden kann“, sagt OB Wingenfeld. Darüber hinaus seien die Anstrengungen der Stadt, den Menschen ein attraktives Wohn- und Lebensumfeld zu bieten, ein wesentlicher Faktor.

Und auch die Rolle der expandierenden Hochschule sowie die positive Entwicklung hiesiger Unternehmen seien „nicht hoch genug einzuschätzen“, ergänze der Oberbürgermeister. Ganz aktuell gaben nicht zuletzt der Zuzug von Menschen aus der Ukraine, die vermehrten Präsenzveranstaltungen an der Hochschule sowie die anziehende Konjunktur nach der Corona-Krise Impulse für verstärkte Zuzüge nach beziehungsweise Wiederanmeldungen in Fulda, so die Stadt. (Lesen Sie hier: Studierende aus aller Welt: Hochschule Fulda startet internationales Sommerprogramm)

Bevölkerung in Fulda: Ukrainer inzwischen fünftgrößte Gruppe

Ein Blick in die Bevölkerungsstatistik zeigt auch: Fulda wird vielfältiger. So war das deutliche Bevölkerungsplus ab 2015 vor allem auf den Zuzug ausländischer Bevölkerung im Zusammenhang mit der Flüchtlingsbewegung - in erster Linie aus Syrien und Afghanistan sowie Teilen Afrikas - zurückzuführen.

Im Zuge des Krieges in der Ukraine und der damit verbundenen Fluchtbewegung stellt die Zahl der Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit inzwischen die fünftgrößte Gruppe in Fulda - nach Personen mit deutschem, türkischem, rumänischem oder syrischem Pass. „Mit derzeit 772 in Fulda gemeldeten Ukrainerinnen und Ukrainer liegt diese Gruppe noch vor Polen, Bulgaren, Afghanen und Kroaten“, so die Stadt. Insgesamt sind unter den 70.011 gemeldeten Personen 56.094 mit deutschem Pass und 13.917 ohne deutschen Pass.   

Hintergrund: Die Zahlen

Die Zahl im städtischen Melderegister unterliegt täglichen Schwankungen, hier werden Zuzüge, Fortzüge, Sterbefälle oder Geburten ständig eingearbeitet und aktualisiert. Das Hessische Statistische Landesamt veröffentlicht Einwohnerzahlen, die auf der Fortschreibung des Zensus von 2011 beruhen. Diese Zahlen liegen in der Regel etwas niedriger als die Melderegister-Zahlen der Stadt Fulda. In einigen Monaten werden dann auch wieder aktuelle Zahlen aus dem Zensus 2022 vorliegen und entsprechend die Basis für die Hessische Statistik bilden.  

Doch der Zuzug nach Fulda kommt längst nicht nur aus dem Ausland: Der Raum Fulda hat in den vergangenen zehn Jahren nach Ansicht der Stadt auch an Attraktivität als Wohngegend für Menschen gewonnen, die beispielsweise im Rhein-Main-Gebiet berufstätig sind. Der Ausbau der Verkehrs- und digitalen Infrastruktur werde diesen Trend in den kommenden Jahren vermutlich noch verstärken.

Gleichzeitig sei zu beobachten, dass etwa die Ausweisung und Belegung von Neubaugebieten - wie etwa am Pröbelsfeld in Sickels - oder von Mehrfamilien-Wohnbauten deutliche Auswirkungen in der Statistik des jeweiligen Stadtteils/Quartiers hat. So ist etwa die Einwohnerzahl in Sickels – entgegen dem negativen Trend der beiden Corona-Jahre – von Mitte 2019 bis Mitte 2021 von 1280 auf 1511 Einwohner gewachsen.

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