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3100 Bäume in Fulda betroffen: Stadt startet mit Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner

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Das Foto zeigt das Aussprühen des biologischen Mittels mit Hilfe eines auf einen Unimog montierten Spezialgeräts am Sportplatz in Niesig im Jahr 2019.
Das Foto zeigt das Aussprühen des biologischen Mittels mit Hilfe eines auf einen Unimog montierten Spezialgeräts am Sportplatz in Niesig im Jahr 2019. © Stadt Fulda

Abhängig vom Witterungsverlauf startet die Bekämpfung der gefährlichen Eichenprozessionsspinner-Raupen im Stadtgebiet Fulda in den kommenden zwei Wochen.

Fulda - An stark frequentierten Eichenstandorten an Straßen, in öffentlichen Grünanlagen, Spielplätzen, Fried- und Schulhöfen, sowie Freiflächen von Kindertagesstätten werden über eine beauftragte Fachfirma biologische Mittel gezielt in die Baumkronen ausgebracht, die von den Raupen über den Blattfraß aufgenommen werden.

Insgesamt geht es um rund 3100 Bäume im gesamten Stadtgebiet, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Fulda. Die Ausbringung erfolgt in der Regel mittels Weitraumsprühgerät auf geeigneten Fahrzeugen. Ausgenommen sind geschlossene Waldgebiete. Hessen Mobil startete bereits im März mit der Bekämpfung der gefährlichen Raupen.

Fulda: Stadt startet mit Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner

Der Eichenprozessionsspinner (EPS) wird in der Stadt Fulda seit dem Jahr 2019 frühzeitig mit zugelassenen biologischen Mitteln bekämpft, nachdem die Raupen im Jahr 2018 – offenbar in Folge der Klimaerwärmung – erstmals massiv im Raum Fulda aufgetreten waren und die Nester damals in einem späteren Stadium aufwendig durch Mitarbeiter von Spezialfirmen in Schutzanzügen beseitigt werden mussten.

Wichtig für die frühzeitige Bekämpfung ist, dass die Raupen rechtzeitig, also vor dem Erreichen des dritten Raupenstadiums abgetötet werden, bevor die allergieverursachenden Brennhaare ausgebildet sind. Der Kontakt mit den feinen Brennhaaren der Raupen kann Hautausschläge hervorrufen.

Auch die Atemwege können gereizt werden und im Extremfall zum allergischen Schock führen. Sogar das Berühren der Gespinstnester ist gefährlich, da auch nach Verpuppung und Schlupf der Larven die giftigen Brennhaare dort verbleiben und bei Kontakt weiter Reizungen verursachen können.

Video: So schützen sie sich vor Eichenprozessionsspinnern

Im ersten Schritt sollen die Eichenbäume in Gewässernähe behandelt werden. Zur Besprühung der Eichenbäume entlang der Fulda, sowie in der Nähe von anderen Oberflächengewässern, kommen sogenannte Nematoden (biologisches Mittel) zum Einsatz. Da diese Fadenwürmer sehr licht- und austrocknungsempfindlich sind, findet die Ausbringung in den späten Abend- und Nachtstunden (zwischen 21 und 3 Uhr) statt.

An allen anderen Eichenstandorten wird das bewährte Bacillus thuringiensis, ein Bakterium, das vor allem im Boden, aber auch an Pflanzen und in Insektenkadavern natürlich vorkommt, eingesetzt werden. Die Bereiche um die besprühten Eichen werden temporär abgesperrt – die Stadt bittet, die entsprechenden Hinweisschilder zu beachten.

Auf der Homepage der Stadt Fulda (www.fulda.de) stehen weitere Informationen zum Download bereit. Das Amt für Grünflächen und Stadtservice warnt ausdrücklich vor der eigenmächtigen Beseitigung der Eichenprozessionsspinnerraupen oder deren Nester. Sollte es nach Kontakt zu Haut- oder Atemwegreizungen kommen, sollte umgehend der Hausarzt beziehungsweise der ärztliche Notdienst aufgesucht werden.

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